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    Arbeitswelt

    Auf Wandel eingestellt: Mit Wissen und Erfahrung

    Arbeitswelt | 16.9.2024 Drucken

    Wellbeing der Arbeitgeber oft nicht passgenau

    Immer mehr Arbeitgeber ergreifen Maßnahmen zur Förderung des physischen und psychischen Wellbeings ihrer Mitarbeiter.

    Untersuchungen der Unternehmensberatung WTW haben jedoch ergeben, dass es eine Diskrepanz zwischen dem Schwerpunkt der Wellbeing-Programme der Arbeitgeber und den Bedürfnissen der Arbeitnehmer gibt. Dies geht aus der jüngsten Wellbeing Diagnostic Survey von WTW hervor.

    Jeder vierte Arbeitnehmer (42 Prozent) leidet unter leichten oder größeren Problemen in mindestens zwei Bereichen des Wellbeings. Vor diesem Hintergrund priorisieren deutsche Arbeitgeber Aktivitäten zur Förderung des psychischen (77 Prozent) und physischen (48 Prozent) Wellbeings. In einer Befragung der Arbeitnehmer wird jedoch deutlich: Die Unterstützung des finanziellen Wohlbefindens (56 Prozent) ist deren größtes Anliegen. Für Arbeitgeber zählt es mit 17 Prozent jedoch zu den niedrigsten Prioritäten.

    Eine grundlegende Unterstützung für das finanzielle Wellbeing, beispielsweise mit Risikolebens- und Berufsunfähigkeitsversicherungen oder Altersvorsorgeprogrammen, gehört mittlerweile für 67 Prozent der Unternehmen zu den Standardleistungen im Rahmen des finanziellen Wellbeings. Deutlich weniger Unternehmen bieten die dringend benötigte Unterstützung in Form von Schulungen von Mitarbeitern zu unterschiedlichen finanziellen Themen, mit denen sie konfrontiert werden können (37 Prozent), oder in Form von personalisierter Unterstützung bei finanziellen Entscheidungen über Ausgaben, Kreditaufnahme und Geldanlagen (31 Prozent).

    Unternehmen schätzen ihre Programme positiver ein

    „Es ist wichtig, dass Arbeitgeber die Prioritäten richtig setzen, um die unterschiedlichen Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter zu unterstützen. Nur so können sie mit ihren Programmen echten Mehrwert schaffen“, sagt Nicoletta Blaschke, Head of Health and Benefits bei WTW. Unternehmen schätzen ihre Wellbeing-Programme als wesentlich hilfreicher ein, als es die Mitarbeiter tun. 65 Prozent der Unternehmen sehen in ihren Programmen einen wesentlichen Nutzen für die Gesundheit der Arbeitnehmer. Jedoch sind nur 32 Prozent der Mitarbeiter der Meinung, dass die Programme zu ihrem Wellbeing beitragen. Beinahe genauso viele sind der Meinung, dass sie keinen Beitrag leisten. Fragt man Unternehmen nach den Gründen, warum sie auf Wellbeing-Angebote setzen, stehen vor allem die Mitarbeitergewinnung (65 Prozent), die Zunahme psychischer Erkrankungen (65 Prozent) sowie Herausforderungen in der Produktivität (48 Prozent) im Fokus.

    Geschäftsergebnisse verbessern sich

    „Organisationen, die das Mitarbeiter-Wellbeing sehr stark fördern, berichten häufig über bessere Geschäftsergebnisse, wie zum Beispiel ein besseres finanzielles Unternehmensergebnis und geringere Mitarbeiterfluktuation. Um die Diskrepanz zwischen den Bereichen, in die Arbeitgeber investieren, und den Bereichen, die Mitarbeitende für ein besseres Wellbeing priorisieren, zu beseitigen“, so Nicoletta Blaschke, „ist es wichtig, diese Effekte zu verstärken.“

    Deutlicher Ausbau geplant

    Für die Zukunft haben Arbeitgeber hohe Ziele. 42 Prozent wollen diese Leistungen in den nächsten drei Jahren zu einem grundlegenden Element ihrer Personalstrategie machen. Heute sind es nur halb so viele. 34 Prozent der Arbeitgeber wollen die Kommunikation über ihre Wellbeing-Programme verstärken und das ganzheitliche Mitarbeiter-Wellbeing mit ihrer Unternehmenskultur verbinden. 15 Prozent zielen darauf ab, einen umfassenden Ansatz für physisches, psychisches, finanzielles und soziales Wellbeing klar in einer Wellbeing-Strategie zu formulieren. Ein Blick auf die gesundheitliche Verfassung der Arbeitnehmer verdeutliche die Notwendigkeit umfassender Wellbeing-Strategien, so Blaschke. Die Hälfte der Arbeitnehmer (48 Prozent) signalisiert überdurchschnittlich hohen Stress. 38 Prozent zeigen Symptome von Angst oder Depressionen. Davon befinden sich jedoch nur 23 Prozent in ärztlicher Behandlung.

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