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    Arbeitswelt

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    Arbeitswelt | 12.1.2024 Drucken

    Normalarbeitsverhältnis bleibt tragende Säule

    Bereits seit Jahrzehnten wird befürchtet, dass das Normalarbeitsverhältnis gegenüber atypischer Beschäftigung an Bedeutung verliert. Eine Studie vermittelt Entwarnung.

    Befristungen, Leiharbeit, freie Mitarbeit und Teilzeit – die sogenannten atypischen Beschäftigungsverhältnisse wurden und werden immer wieder als Bedrohung für das Normalarbeitsverhältnis (NAV) ins Feld geführt. Doch dieses verfügt offensichtlich über eine solide Basis und ausgeprägte Resilienz.

    Fachkräfte

    Das ist die grundlegende Erkenntnis aus einer aktuellen Studie, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) initiiert hat. Darin werden Entwicklung und Stellenwert des NAV im Arbeitsmarkt untersucht. Definiert wird ein Normalarbeitsverhältnis als unbefristete, sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigung.

    Die IAB-Studie offenbart, dass das NAV trotz mannigfaltiger Herausforderungen seine zentrale Bedeutung behält. Es steht für eine bemerkenswerte Konstanz, insbesondere angesichts der Befürchtungen seit den 80er Jahren, dass atypische Beschäftigungsformen das NAV verdrängen könnten. So verlieren befristete Arbeitsverträge an Bedeutung. Leiharbeit und freie Mitarbeit verharren auf niedrigem Niveau. Ihr Anteil liegt jeweils unter zwei Prozent aller Beschäftigten. Lediglich die Teilzeitbeschäftigung gewinnt spürbar hinzu. 

    Teilzeitstellen wuchsen viel schneller

    Laut Statistischem Bundesamt hat seit dem Jahr 2010 sowohl die Zahl der Vollzeit- als auch die der Teilzeitbeschäftigten zugenommen. So waren 2022 knapp 17,7 Millionen Männer und 9,5 Millionen Frauen in Vollzeitbeschäftigung. Das sind 1,2 Millionen (plus 8 Prozent) beziehungsweise 600.000 (plus 7 Prozent) mehr als noch 2010. Allerdings stieg die Teilzeitbeschäftigung noch stärker an. Das gilt insbesondere für Männer. Hier legte die Zahl seit 2010 um fast 900.000 auf nunmehr 2,6 Millionen Beschäftigte zu. Das ist ein Plus von 53 Prozent. Die Zahl weiblicher Teilzeitbeschäftigter nahm um gut 1,6 Millionen auf 9,2 Millionen zu. Damit betrug die Steigerung 22 Prozent. Insgesamt steuerte die Teilzeitbeschäftigung mit 28 Prozent deutlich mehr zum gesamten Beschäftigungswachstum hierzulande bei als die Vollzeitbeschäftigung (plus sieben Prozent). 

    Arbeitnehmermarkt entwickelt sich

    Der deutsche Arbeitsmarkt scheint sich zunehmend in Richtung eines „Arbeitnehmermarktes“ zu entwickeln. Das liegt unter anderem auch darin begründet, dass das NAV selbst in Zeiten von Pandemie, Energiekrisen, digitaler Transformation bis hin zu Kriegen Vorteile bringt. Bei den Mitarbeitern: bessere Motivation, attraktivere Einkommen und stärkere Beteiligung an Qualifizierungsangeboten. Davon profitieren auch die Unternehmen, insbesondere zuzeiten fehlender Arbeits- und Fachkräfte. Auch die gesetzlichen Sozialsysteme werden durch höhere und stabilere Beiträge gestärkt. 

    Mindestlohn hatte Folgen

    Ein weiterer Aspekt der IAB-Studie dokumentiert beispielhaft die Auswirkungen der Mindestlohnanhebungen auf 10,45 Euro beziehungsweise auf zwölf Euro. Dabei zeigt sich, dass vor allem Teilzeit- und geringfügig Beschäftigte von diesen Anhebungen profitierten. Interessanterweise liegt der Anteil der Minijob-Beschäftigten in Betrieben, die von der Anhebung auf 10,45 Euro betroffen waren, bei 21 Prozent. In nicht betroffenen Betrieben sind es hingegen nur neun Prozent. 

    Konstante in einem bewegten Umfeld

    Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit, das Normalarbeitsverhältnis im Kontext des Arbeits- kräftemangels zu stärken. Dabei wird insbesondere die Bedeutung einer erhöhten Arbeitszeit für Teilzeit- und geringfügig Beschäftigte in Richtung eines NAV hervorgehoben. Dies helfe, drohende Wohlstandsverluste zu vermeiden und das Fachkräftepotenzial voll auszuschöpfen. Obwohl Herausforderungen wie Digitalisierung, demographischer Wandel und Fachkräftemangel bestehen, zeigt sich das Normalarbeitsverhältnis als überraschend widerstandsfähig und stabil. Dies bekräftigt seine Rolle als zentrales Element in der deutschen Arbeits- und Sozialpolitik. Für weitere Informationen verweist die Studie auf ihre online zugängliche IAB-Infoplattform. 

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