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    Arbeitswelt

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    Arbeitswelt | 16.5.2023 Drucken

    Frauen werden seltener befördert

    Obwohl Frauen in Deutschland durchschnittlich höhere Bildungsabschlüsse haben als Männer, arbeiten sie öfter in Berufen mit niedrigem Anforderungsniveau. Einer der Gründe dafür sind geringe Aufstiegsmöglichkeiten in frauendominierten Tätigkeiten.

    Zu Beginn des Erwerbslebens ist die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern noch verhältnismäßig gering. Je mehr Berufserfahrung jedoch hinzukommt, desto größer wird der Gender Pay Gap. Ursache hierfür sind vor allem die geringeren Aufstiegschancen von Frauen. Die Wahrscheinlichkeit einer Frau, in die obere Chefetage befördert zu werden, liegt in Deutschland bei lediglich eins zu vier.

    Frauen werden seltener befördert

    Das zeigt eine aktuelle Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit. Die Forscher teilten dazu die Berufsgruppen in vier Anforderungsniveaus ein: Helfer, Fachkraft, Spezialist und Experte. Eine Beförderung in ein höheres Niveau geht demnach meist auch mit einer Komplexitätssteigerung der beruflichen Aufgaben und einem höheren Lohn einher. Bereits bei der Verteilung auf die einzelnen Klassen offenbaren sich deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So sind Frauen in den unteren Gruppen „Helfer“ und „Fachkraft“ überrepräsentiert. Männer haben wiederum die Oberhand in Spezialisten- und Expertentätigkeiten. So übt fast jeder dritte Mann einen Beruf mit hohem Anforderungsniveau aus im Vergleich zu nur jeder vierten Frau. In Bezug auf den Bildungsgrad ist dies besonders kritisch zu bewerten, da Frauen in Deutschland im Durchschnitt höhere Bildungsabschlüsse erreichen als Männer.

    Frauen arbeiten seltener im oberen Anforderungsniveau

    Eine Ursache dafür, warum Frauen seltener im oberen Lohnsektor arbeiten, liegt in der Berufswahl. So sind frauendominierte Tätigkeiten häufiger im mittleren Fachkraftbereich zu finden. Von einer Dominanz sprechen die Forscher, wenn der Geschlechteranteil mindestens 70 Prozent ausmacht. Ein typischer Frauenjob ist beispielsweise Medizinische Fachangestellte oder Maskenbildnerin. Entgegen der Vermutung sind männerdominierte Berufe jedoch nicht häufiger als der Durchschnitt im oberen Lohnsegment. Hervorzuheben sind hierbei vor allem die geschlechtergemischten Tätigkeiten, die den Forschern zufolge eine zu geringe Aufmerksamkeit in der öffentlichen Debatte erhalten. In Mischberufen arbeiten ungefähr gleich viele Männer wie Frauen. Gleichzeitig sind hier die höchsten Quoten an Spezialisten- und Expertenberufen zu finden. Klassische Mischjobs sind zum Beispiel Arzt/Ärtzin oder Kaufleute im Handel.

    Nicht in jedem Job sind Beförderungen möglich

    Nicht nur, dass Frauen öfter im mittleren Fachkraftbereich arbeiten, sie haben des Weiteren auch schlechtere Aufstiegschancen in obere Anforderungsniveaus und damit auch höhere Gehaltsgruppen. Laut den Forschern liegt das mitunter daran, dass nicht bei allen Arbeitgebern die Möglichkeit des Aufstiegs besteht. So kann ein Helfer im Friseurgewerbe im gleichen Betrieb zum Friseur befördert werden. Ein IT-Administrator muss jedoch den Beruf wechseln, um zum Produktentwickler aufzusteigen. Nicht selten sind dafür zusätzliche Qualifikationen notwendig. Ein Aufstieg von unteren in mittlere Niveaus erfolgt dabei öfter im gleichen Betrieb, währenddessen Wechsel von mittleren in Experten- und Spezialistenberufe verstärkt mit einem Arbeitgeberwechsel zusammenhängen.

    Frauen haben geringere Aufstiegschancen

    Männer wechseln dabei öfter den Job als Frauen, für die die Entfernung der Arbeitsstätte mitunter an kurze Wege zu Kita und Schule gekoppelt ist. Insgesamt stiegen 13 Prozent der Männer in obere Lohnsegmente auf und nur acht Prozent der Frauen. Rund zwei Drittel der beförderten Männer wechselten dabei für die neue Stelle den Arbeitgeber. Wenn eine Frau übrigens einer männerdominierten Arbeit wie Automatisierungstechnik nachgeht, ist sie öfter in einer Führungsposition im Vergleich zu Männern der gleichen Branche.

    Die Forscher rechneten in einem zweiten Schritt geschlechterspezifische Unterschiede wie die höhere Teilzeitquote und häufigere Erwerbsunterbrechungen von Frauen aus den Ergebnissen heraus. Jedoch haben auch bei den bereinigten Werten Mitarbeiterinnen geringere Aufstiegschancen als ihre männlichen Kollegen. Diese Ungleichheit verstärkt die Lohnlücke besonders zum Ende des Erwerbslebens, da Männer häufiger Beförderungen und damit Gehaltserhöhungen erhielten als Frauen. Die Studienautoren sehen die Ursachen zum einen in einer unbegründeten Benachteiligung von Frauen durch die Betriebe und zum anderen in einer geringeren Karriereorientierung mancher Frauen.

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