Alterung der Bevölkerung beschleunigt sich

Artikel von
22. Dezember 2025

Alterung der Bevölkerung beschleunigt sich

Die Alterung der Bevölkerung prägt Deutschlands demografische Entwicklung zunehmend stärker. Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) verdeutlichen, dass insbesondere die Zahl der Menschen ab 65 Jahren und der Hochbetagten deutlich zunimmt. Parallel dazu schrumpft die potenzielle Erwerbsbevölkerung, was die Finanzierung sozialer Sicherungssysteme herausfordert. Für die Altersvorsorge hierzulande entstehen daraus strukturelle Risiken, die beispielsweise private und betriebliche Vorsorgeformen weiter in den Vordergrund rücken lassen.

Beschleunigte Alterung der Bevölkerung

Die Zahl der Menschen ab 65 Jahren ist zwischen 1991 und 2022 von rund 12 Millionen auf etwa 18,7 Millionen gestiegen. Für 2024 gab Destatis die Gruppengröße mit 19 Millionen an. Gleichzeitig nahm der Anteil dieser Bevölkerungsgruppe an der Gesamtbevölkerung von etwa 15 Prozent auf rund 23 Prozent (2024) zu. Besonders dynamisch verläuft die Entwicklung in der Gruppe der Hochbetagten ab dem 85. Lebensjahr, die sich seit 1991 mehr als verdoppelt hat und heute etwa drei Millionen Personen umfasst.

Auswirkungen auf Erwerbsbevölkerung und Rentensystem

Die aktuellen Vorausberechnungen von Destatis zeigen weiterhin, dass die Zahl der Menschen ab 67 Jahren bis Mitte der 2030er Jahre auf mindestens 20 Millionen anwachsen dürfte. Gleichzeitig wird die Bevölkerung im Erwerbsalter selbst bei fortgesetzter Nettozuwanderung voraussichtlich um rund 1,6 Millionen Menschen sinken. Bei geringerer Zuwanderung fällt der Rückgang noch deutlicher aus. Mit einem Altenquotienten von rund 39 Personen ab 65 Jahren je 100 Menschen im Erwerbsalter hat sich laut Destatis die Belastung des Umlagesystems bereits spürbar erhöht.

Konsequenzen für Altersvorsorge und Pflege

Die Alterung der Bevölkerung hierzulande macht den demografischen Wandel zunehmend sichtbar. Weniger Beitragszahler stehen künftig mehr Leistungsempfängern gegenüber, während gleichzeitig der Pflegebedarf steigt. Für Politik und Gesellschaft – aber auch ganz individuell – bedeutet dies langfristige Anpassungen und strukturelle Konzepte. Das gilt etwa mit Blick auf Renteneintrittsalter, Arbeitsmarktintegration oder Förderung kapitalgedeckter Vorsorge. Insbesondere für heute Erwerbstätige wird eine frühzeitige Eigenvorsorge wichtiger, um immer mehr absehbare Versorgungslücken zu vermeiden. Die derzeitige Rentendiskussion zwischen den Generationen sowie politischen Fraktionen spiegelt damit das enorme Potenzial an Konflikten und Herausforderungen bereits heute wider.