KI – willkommen im Alltag

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24. November 2025

KI – willkommen im Alltag

Die Künstliche Intelligenz ist längst Bestandteil in vielen Bereichen unseres Lebens. Damit ist klar: Nach der Entwicklung von KI gehören nun die Unternehmen zu den Gewinnern, die die KI im Alltag anwenden – auch an der Börse.

Als der LKW auf den Hof rollt, staunt der Lagerhallenmeister. Er hatte eigentlich erst für den Nachmittag eine Abholung der Ware geplant, einen entsprechenden Auftrag an das Logistikunternehmen wollte er erst noch eingeben. Dennoch ist der Lagerhallenmeister begeistert; die Lagerhalle ist voll und nun kann es jetzt schon mit dem Verladen losgehen. Auf dem Rückweg steuert das Navigationssystem den LKW-Fahrer auf eine längere Route. Der ärgert sich zwar zunächst, doch schon wenige Stunden später schlägt der Ärger in Freude um, denn auf der kürzeren Strecke kam es am Nachmittag zu einem langen Stau. Der hätte jede Menge Zeit gekostet.

KI ist omnipräsent

Das bei der Abholung der Ware und dem Transport alles so gut geklappt hat, verdankt das Logistikunternehmen auch der Künstlichen Intelligenz. Die damit ausgestattete neue Software war nicht billig, amortisiert sich aber schon jetzt. Die Künstlichen Intelligenz, kurz KI, berechnet, wann Ware abholbereit ist, sie wartet nicht auf den Auftrag vom Lageristen. Und: Die KI hat die Straßen im Blick, berechnet das zukünftige Verkehrsaufkommen und plant eine Route. Das sind nur zwei Beispiele, wie die KI nicht nur die Logistikbranche umkrempelt und modernisiert, sie zeigen auch: Die KI ist längst in unserem Alltag angekommen. Ob beim Warentarnsport oder beim Arzt, in der Autowerkstatt, zu Hause (Stichwort Smart Home), beim Online-Shopping, in der Fitness-Uhr, ja gar in der Kunst – KI umgibt uns, hier und heute.

KI und KI-Anwendungen wachsen rasant

Damit ist auch klar, KI ist ein Business. Der weltweite Umsatz mit KI und KI-Anwendungen wird derzeit auf rund 250 Milliarden Dollar geschätzt. Allerdings sind solche Schätzungen mit großer Vorsicht zu genießen, weil KI in vielen Produkten und Dienstleistungen einfließt. Je nach Berechnung schwanken die Schätzungen gewaltig, da sie von unterschiedlichen Basisdaten ausgehen. Doch eines haben all diese Berechnungen gemeinsam: Sie zeigen einen starken Anstieg, eine Verdopplung bis Verdreifachung des weltweiten Umsatzes mit KI innerhalb der kommenden fünf Jahre. Das Geschäft rund um die KI ist damit wohl Spitzenreiter in Sachen Wachstum. Dabei sind es noch nicht einmal die KI-Entwickler und Halbleiterhersteller, letztere liefern sozusagen die Hardware für KI, die die größten Wachstumsschübe in Zukunft aufweisen. Vielmehr zählen Unternehmen, die dank der neuen Möglichkeiten dabei helfen, den Alltag „umzukrempeln“ die eigentlichen KI-Gewinner. Wie das konkret aussehen kann, zeigt neben dem bereits erwähnten Einsatz in der Logistik ein weiteres Beispiel: KI in der medizinischen Diagnostik.

Für die Gesundheitsbranche ist KI ein nicht zu unterschätzender Wachstumsbeschleuniger

KI hilft heute schon dabei, CT-Scans auszuwerten und Krankheiten wie Lungenkrebs und Schlaganfälle zu erkennen. Mehr noch, KI kann dabei helfen, das Risiko zu berechnen, das Patienten haben, eines Tages unter bestimmten Krankheiten zu leiden. Die Früherkennung setzt zu einem Zeitpunkt ein, in dem die Krankheit noch nicht einmal ausgebrochen ist. Entsprechend können vom Arzt Therapien eingeleitet werden, die den Zeitpunkt des Krankheitsausbruches nach hinten verschieben oder gar völlig vermeiden. Der Einsatz von KI in der Medizin dürfte der Health-Care-Branche auf mittlere und lange Sicht ordentlich Rückenwind verleihen. Schätzungen gehen davon, dass im zurückliegenden Jahr weltweit rund 20 Milliarden Dollar durch den Einsatz von KI-Anwendungen in der Medizin generiert wurde. In fünf Jahren, also 2029, sollen es bereits 150 Milliarden Dollar sein. Davon profitieren vor allem Medizintechnikunternehmen, die entsprechende Geräte und Software entwickeln und vertreiben.

KI in der Zukunft

Anhand dieser Bespiele erkennt man, wie KI das Wachstum in Branchen vorantreibt, die man mit KI auf den ersten Blick gar nicht in Verbindung bringen würde. Damit ergeben sich in vielen Bereichen völlig neue Chancen von KI zu profitieren.


Gastautor Dr. Markus C. Zschaber ist Gründer der V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft in Köln, www.zschaber.de