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Immobilienfonds bergen derzeit Risiken

Einige offene Immobilienfonds haben sich in der Krise gut gehalten. Dennoch rät Wolfgang Köbler, Vorstand der KSW Vermögensverwaltung, zur Vorsicht.

Sind offene Immobilienfonds derzeit ein sicherer Hafen?

Da diese Fonds überwiegend in Gewerbeimmobilien investiert sind, also in Büros, Einzelhandelsflächen, Logistik und Hotels, sind sie es mit Blick auf das kommende Jahr nicht.

Welche Gründe gibt es dafür?

Seit 2008, als etliche offene Immobilienfonds in schwerwiegende Probleme gerieten, müssen die Bestände dieser Fonds laufend bewertet werden. Wenn es nun im kommenden Jahr, insbesondere im Bereich Einzelhandel, vermehrt zu Insolvenzen kommt, müssen Anleger mit Abwertungen bei einzelnen Fonds rechnen.

Wie stark können solche Abwertungen ausfallen?

Das ist kaum abzuschätzen. Sie müssen bedenken, dass Logistik wegen des Booms beim Online-Shopping stark nachgefragt wird und dort die Preise eher steigen, während der Einzelhandel und die Hotellerie leiden. Wie sehr sich der Trend zum Home-Office auf den Büromarkt auswirkt, ist noch unklar. Das heißt, wie stark es einen Immobilienfonds trifft, hängt vor allem davon ab, wo er investiert ist. Bei Immobilienfonds, die zum Beispiel hohe Risiken im Einzelhandelsbereich aufweisen, dürften die Abwertungen höher ausfallen.

Sie raten also von Investments in offenen Immobilienfonds derzeit eher ab?

Ja, denn ein Privatanleger kann nicht abschätzen, wie groß die Risiken in einem solchen Fonds wirklich sind. Wer die Möglichkeit hat, sollte lieber in eine Wohnimmobilie investieren. Dort dürfte sich der Markt in nächster Zeit zumindest stabil entwickeln.