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Warum wir länger leben

Die Deutschen leben sechs Jahre länger als noch vor 30 Jahren. Der Anstieg der Lebenserwartung ist überwiegend auf medizinische Fortschritte und einen gesünderen Lebensstil zurückzuführen. Aber auch Veränderungen in der Mordstatistik verbessern die Sterberate.

Der Bundesbürger wird im Schnitt 81 Jahre alt. Frauen leben mit 83,4 Jahren fast fünf Jahre länger als Männer, die „nur“ mit einer Lebenserwartung von 78,6 aufwarten können. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den letzten drei Dekaden. Kurz nach der Wende lebte der Durchschnittsdeutsche nämlich lediglich 75 Jahre.

Worauf die immer weiter steigenden Werte im Einzelnen zurückzuführen sind, zeigt eine neue Analyse der Initiative „7 Jahre länger“ des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Demnach sind vor allem die Fortschritte in der Herz-Medizin entscheidend. Bessere Monitoring-Systeme, Herzschrittmacher und moderne Stents bescheren den Deutschen ein rund dreieinhalb Jahre längeres Leben. Neben dem medizinischen Fortschritt pflegen wir zudem einen immer gesünderen Lebensstil. So ist der Anteil der Raucher in Deutschland seit Jahrzehnten rückläufig. In den 50ern griffen noch 90 Prozent der Männer regelmäßig zur Zigarette, aktuell ist es nur noch ein Viertel. Auch ernähren sich die Deutschen gesünder und essen zum Beispiel seltener rotes Fleisch. Zusätzlich freuen sich Fitnesscenter inzwischen über ein Massenpublikum.

Der Rückgang der Raucher führte darüber hinaus zu weniger tödlichen Atemwegserkrankungen. Nach der Wiedervereinigung war Lungenkrebs noch die häufigste Tumorart bei Männern. Mittlerweile rückte sie erstmals hinter Prostatakrebs auf den zweiten Platz. Weitere Fortschritte gab es in der Krebsbehandlung und bei chronischen Darmerkrankungen. Hierfür sind überwiegend neue Früherkennungssysteme verantwortlich, die ab einem bestimmten Lebensalter zu den Kassenleistungen zählen.

Weniger Verkehrstote und Morde

Ein halbes Jahr länger leben die Deutschen interessanterweise aus zwei Gründen, die keinen medizinischen Zusammenhang haben. So kommt es einerseits zu deutlich weniger Verkehrstoten, was vorrangig auf strengere Verkehrsregeln sowie sichere Autos zurückzuführen ist. Seit 1991 sterben viermal weniger Menschen bei einem Unfall im Straßenverkehr. Weiterhin besteht der Großteil der Toten jedoch aus Männern zwischen 20 bis 35 Jahren.

Andererseits verzeichnet die Statistik weniger Totschläge, Morde und Suizide. Kurz nach der Wende war die Selbstmordrate im Gebiet der ehemaligen DDR besonders hoch und relativierte sich bis heute auf eine fast halbierte Sterberate bei den Selbsttötungen. Ursache dafür ist nach den Studienautoren der wirtschaftliche Aufschwung sowie eine Enttabuisierung psychischer Erkrankungen. Ebenfalls rückläufig sind Tötungen durch Dritte. Starben damals noch 3,4 von 100.000 Deutschen durch Totschlag oder Mord, sind es aktuell nur noch 2,8 Personen. Traurig bleibt jedoch, dass 85 Prozent der Gewaltopfer bereits im Alter von 21 bis 59 aus dem Leben gerissen werden.