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Rückwanderung aufs Land ohne Effekt

Die positiven Rückwanderungsbewegungen aufs Land bringen den Regionen wirtschaftlich oft wenig. Ein Effekt kehrt die Wanderungsgewinne nämlich wieder ins Negative.

Zwischen 2014 und 2017 war jeder vierte Umzug innerhalb Deutschlands eine Rückkehr in einen früheren Wohnort. Die Rückwanderung aufs Land verbessert die wirtschaftliche Situation der Region dabei aber nur selten. Es ziehen nämlich weiterhin mehr Menschen weg als zu.

Das zeigt eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit. Die Untersuchung unterscheidet bei Umzügen zwischen Abwanderung, Weiterwanderung und Rückwanderung innerhalb Deutschlands. Wenn eine Person im erwerbsfähigen Alter in eine Region umzieht, in der sie früher schon einmal lebte, spricht die Studie von einer Rückwanderung. Bei einer Abwanderung wird zum ersten Mal der Wohnort innerhalb Deutschlands verändert. Wer bereits zum zweiten Mal oder öfter seinen Landkreis verlässt, fällt in die Gruppe der Weitergewanderten. Am häufigsten kommen mit knapp der Hälfte der Umzüge Abwanderungen vor. Ein Viertel sind Weiterwanderungen und genauso viel kehren in ihren früheren Wohnort zurück. Das Interessante: Ländliche Räume haben höhere Rückwanderungsbewegungen im Vergleich zum Bundesdurchschnitt. Der Unterschied liegt allerdings bei nur vier Prozentpunkten. Die Bedeutung der höheren Rückwanderungszahlen in ländliche Regionen halten die Studienautoren demnach für überbewertet.

Keine Bevölkerungsgewinne auf dem Land

Die Bevölkerungszuzüge in ländliche Regionen sind häufiger von Menschen, die dort bereits früher einmal lebten. Es entscheiden sich folglich eher wenig Personen aufs Land zu ziehen ohne emotionalen Bezug zu dem Ort. Das trifft besonders auf den Osten Deutschlands zu. Die drei höchsten Rückwanderungsanteile verzeichnen ausnahmslos ostdeutsche ländliche Regionen. Vergleichsweise niedrig sind diese Werte hingegen im ländlichen Umland von Metropolen, die verstärkt Zuzüge von Menschen verzeichnen, die erstmalig dort wohnen wollen. In Süddeutschland sind die Speckgürtel der Städte besonders beliebt.

Fast die Hälfte aller ländlichen Regionen weist unterm Strich Rückwanderungsgewinne auf. Doch dieser positive Effekt verpufft, wenn die Wegzüge mit einbezogen werden. Trotz der hohen Rückwanderungszahlen im ländlichen Raum schrumpft insgesamt die Bevölkerungszahl. Es kehren mehr Arbeitskräfte zurück in die Stadt als umgekehrt zurück aufs Land. In nur 26 der 266 ländlichen Regionen Deutschlands schaffen es die Rückwanderungen, die Wegzüge auszugleichen. Diese Landkreise liegen dabei überwiegend im Westen und haben eine gute sozioökonomische Lage.