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Lebensqualität im Alter höher als gedacht

Junge Menschen schätzen die Lebensqualität der Rentner und Senioren falsch ein. 51 Prozent der 18- bis 29-Jährigen sind der Meinung, dass die Lebensqualität mit zunehmendem Alter schlechter wird.

Doch rund 60 Prozent der über 70-Jährigen sprechen von einer hohen Lebensqualität im Alter, so das Ergebnis der DIA-Studie 50 plus. Die Lebensqualität hängt weniger vom Alter ab, als die Jüngeren erwarten.

Außerhalb der Familien begegnen sich Generationen kaum noch. Einblicke in andere Altersgruppen fehlen und führen so zu Missverständnissen. Doch es gibt Bedarf zum Austausch der Generationen, um Verständnis füreinander zu entwickeln.

Werte ändern sich im Laufe des Lebens

Mit dem Älterwerden ändert sich auch die Bewertung der subjektiven Lebensgefühle wie emotionales Wohlbefinden, der sozialen Beziehungen, Rechte und Selbstbestimmung. Den jungen Menschen fehlt oftmals die Erfahrung und das Verständnis dafür, dass sich die Dinge mit dem Alter ändern und eine neue Sichtweise entsteht. Man legt plötzlich auf ganz andere und neue Dinge Wert, während andere wiederum an Bedeutung verlieren.

Wie die DIA-Studie 50 plus ergab, ist die Lebensqualität der jungen Menschen hauptsächlich durch die Arbeitsbedingungen geprägt. Bei den Altersgruppen über 50 hingegen steht vor allem die Gesundheit an vorderster Stelle, wenn es ums Lebensgefühl geht. Durch das mangelnde Verständnis und den fehlenden Austausch unter den Generationen werden viel zu oft die einzelnen Qualitäten der Altersgruppen falsch oder gar spiegelbildlich eingeschätzt.

Lebensqualität in Deutschland durchweg positiv

Generell wird in Deutschland von einer sehr guten Lebensqualität gesprochen. Dies zeigt sich auch bei der Befragung zu diesem Aspekt. Hier gaben alle Altersgruppen der eigenen Situation die höchste Bewertung. Auffällig jedoch: Befragte aus den alten Bundesländern gaben an, eine höhere Lebensqualität zu haben als Befragte aus den neuen Bundesländern. Die Bewertungen von Männern und Frauen zeigten jedoch kaum Unterschiede.

Jüngere sehen Alterung schon früher

Junge Menschen wollen nicht nur viel früher in Rente, wie die DIA-Studie 50 plus herausfand, in ihrer Wahrnehmung setzt das Alter auch schon deutlich früher ein. Laut 40,7 Prozent der befragten unter 50-Jährigen ist man bereits mit 60 alt. 30,1 Prozent der unter 50-Jährigen gaben sogar an, schon ab 50 wäre man alt. Hingegen sagten 36,9 Prozent der  befragten Personen über 50 Jahre, das Alter beginne erst ab 70 Jahren. Auch hier wird deutlich, wie sehr sich die Meinungen zwischen Alt und Jung unterscheiden.

Alt werden, aber nicht alt sein

In jungen Jahren sehnt man sich noch danach, ein paar Jahre älter zu sein, doch jenseits der 30 kehrt sich dieser Wunsch um. Je älter die Menschen werden, desto jünger fühlen sie sich. Während sich nur jeder Vierte der 18- bis 29-Jährigen im Vergleich zum kalendarischen Alter jünger fühlt, verstärkt sich mit zunehmendem Alter bei immer mehr Menschen der Eindruck,  zehn Jahre jünger zu sein. Ab 50 verteilt sich die Streuung des gefühlten Alters über drei Jahrzehnte. 22,4 Prozent der befragten über 80-Jährigen fühlen sich 20 Jahre jünger.


Die DIA-Studie 50 plus gehört in eine Reihe mit zwei Vorgängerstudien, die von INSA 2011 („Vielfalt des Alterns“) und 2014 (Bewusster leben) aufgelegt worden sind. Diese Studien rücken mit Absicht die Altersgruppe in der zweiten Lebenshälfte in den Fokus und vergleichen deren Sicht mit der der unter 50-Jährigen. Dazu befragt INSA-Consulere im Drei-Jahres-Rhythmus eine repräsentative Gruppe von rund 3.000 Erwachsenen. Etwa ein Drittel davon ist unter 50 Jahre alt, zwei Drittel haben die 50 bereits überschritten.