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Leben wir bald 141 Jahre?

Laut neuen Berechnungen ist bei den kommenden Generationen ein Höchstalter von 141 Jahren möglich. Werden wir unendlich älter oder gibt es ein maximales Ende bei der Lebenserwartung?

Stellen Sie sich das einmal vor: Sie sind 21 Jahre alt und haben noch einen Ururopa, obwohl alle in der Familie erst mit 30 Jahren Kinder bekommen haben. Das klingt unglaublich? Geht es nach dem US-amerikanischen Forscher David McCarthy von der Uni Georgia scheint dieses Szenario realistisch. Er untersuchte in einer neuen Studie die Sterblichkeit in 19 Ländern über einen Zeitraum von Jahrhunderten.

Das Höchstalter bei der Lebenserwartung ist demnach noch lange nicht erreicht, so McCarthy. Bis zu 141 Jahren könnten einige wenige künftiger Generationen alt werden. Damit würden sie bedeutend länger leben als der bisher älteste Mensch der Welt: die Französin Jeanne Calment. Sie starb 1997 mit unfassbaren 122 Jahren. Aktuell hält den Altersrekord die Spanierin Maria Morera mit 115 Jahren. Der Durchschnittsdeutsche kann sich hingegen nur auf eine Lebensdauer von 81 Jahren freuen. Doch hier liegt ein Betrachtungsfehler vor, so McCarthy. Eine steigende Lebenserwartung kann nämlich viele Gründe haben. So sinkt in Kriegszeiten etwa die Lebensdauer, da viele Soldaten im mittleren Alter an der Front versterben. Lange Zeit war die Ursache für den Anstieg zudem eine sinkende Säuglingssterblichkeit. Die aktuellen Steigerungen sind nun vor allem darauf zurückzuführen, dass Menschen im hohen Alter tatsächlich länger leben.

Bei der Berechnung der Lebenserwartung wird meist ein bestimmter Zeitraum analysiert nach dem Todesjahr. So wird zum Beispiel untersucht, wie alt die Menschen waren, die im Jahr 2020 gestorben sind. Dadurch wird zwar eine steigende Lebenserwartung deutlich, da mehr Menschen später sterben, nicht jedoch, dass die ältesten Menschen länger leben. McCarthy plädiert deshalb dafür, die Sterblichkeitsrate nach dem Geburtsjahr zu erforschen. In welchem Alter sind die Menschen gestorben, die im Jahr 1905 geboren wurden? Laut den Daten des US-Forschers ergeben sich dadurch deutliche Generationenunterschiede.

Die ältesten Menschen werden älter als früher

Die schlechte Nachricht zuerst: In den USA stieg die Sterblichkeitswahrscheinlichkeit für Menschen mittleren und jüngeren Alters. Nun die gute: Die Sterbewahrscheinlichkeit älterer Menschen hat sich so rasant verbessert wie nie zuvor. Insgesamt zeigt die Studie, dass die Überlebenschancen im höheren Alter für Menschen, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geboren wurden, stark bergauf gehen. Insgesamt ist es also nicht wahrscheinlicher als früher, dass man das Rentenalter erreicht. Ist derjenige jedoch erstmal in einem hohen Alter, lebt er bedeutend länger als vorherige Generationen. Das deute darauf hin, dass das maximale Todesalter in den kommenden Jahrzehnten rapide ansteigt. Die ältesten dieser Geburtsjahrgänge sollen regelmäßig 120 Jahre und älter werden, so McCarthy.

Gibt es ein Ende bei der Lebenserwartung?

Doch wie lange können wir uns auf ein immer längeres Leben freuen? Jede Generation lebt im Schnitt fünf Jahre länger als die vorherige. Das entspricht 2,5 Jahren pro Dekade oder drei Monaten pro Jahr. Heute geborene Jungen haben bereits eine Lebenserwartung von 90 Jahren, Mädchen von 93 Jahren. Ein Alter von 100 wird bald keine Seltenheit mehr sein. Die höchste Zahl von Hundertjährigen pro Kopf gibt es übrigens in Japan, Spanien und in der Tschechischen Republik. Hinzu kommen die Menschen, die deutlich älter werden als der Durchschnitt. Fast jeder kennt bereits jetzt eine Tante oder einen entfernten Bekannten, der weit über 90 Jahre alt wurde, obwohl die Lebenserwartung dieser Generation noch unter 80 lag. Die Forscher sind sich allerdings weitgehend einig, dass es irgendwo ein Ende der Fahnenstange geben muss. Körper und Geist sind nicht für eine unendliche Lebensspanne konzipiert. McCarthy sieht die maximale Lebensdauer bei 141 Jahren.