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U-Kassen bekamen Aufwind im Krisenjahr 2020

In der betrieblichen Altersversorgung gerieten 2020 vor allem Belastungen in den Fokus, etwa durch Kurzarbeit oder Konkurse. Es gab aber auch positive Effekte, zum Beispiel für pauschaldotierte Unterstützungskassen (pdUK).

Darauf macht der Verband aufmerksam, der die Anwender dieses Durchführungsweges der betrieblichen Altersversorgung vertritt. Nach dessen Einschätzung war 2020 ein überaus erfolgreiches Jahr.

Ein erheblicher Teil der Anbieter und Konzeptionäre dieser bAV-Lösung schrieb sogar das beste Geschäftsjahr ihrer jeweiligen Firmenhistorie, so der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes pauschaldotierte Unterstützungskassen Manfred Baier. Im Durchschnitt berichten die Verbandsmitglieder von zweistelligen Zuwachsraten.

Allerdings fiel die Entwicklung 2020 zweigeteilt aus. Mit Ausbruch der Corona-Pandemie und im Zuge des ersten Lockdowns gab es im vergangenen Frühjahr für die meisten pdUK-Unternehmen zunächst eine kräftige Delle im Neugeschäft. Als sich im Sommer die Konjunktur wieder erholte, zeigten sich vor allem mittelständische Unternehmen offen für pdUK-Konzepte. Der Grund: bei der Einrichtung und beim Betrieb von pauschaldotierten U-Kassen entstehen Innenfinanzierungseffekte. So entsteht zusätzliche Liquidität im Unternehmen.

Einzahlungen verbleiben im Unternehmen

Das hängt mit den speziellen Eigenschaften dieses Durchführungsweges zusammen. Die bAV-Beiträge der Belegschaft und die Arbeitgeberzulagen verbleiben anders als bei der Einschaltung externer Versorgungsträger im Unternehmen. Im Gegenzug muss die Firma dann aber auch für die späteren Renten aufkommen. Darauf verweisen Kritiker dieses Modells regelmäßig. Zu häufig werde nur der Liquiditätseffekt in der Aufbauphase betrachtet, aber nicht die Belastungen in der Zukunft.

Zusätzlich Liquidität geschaffen

Der Liquiditätsaspekt hat im Gefolge der Corona-Krise offenkundig für nicht wenige vor allem mittelständische Unternehmen den Ausschlag gegeben, auf das Modell der pauschaldotierten U-Kasse zu setzen. Verbandschef Baier bezeichnet dieses Verhalten sogar als „Krisenprophylaxe mit geringem Kostenaufwand“. Nach seinen Beobachtungen führt dieses bAV-Modell zudem dazu, dass die Unternehmen einen höheren Arbeitgeberanteil zur Finanzierung der Betriebsrenten beitragen.

Unwägbarkeiten im weiteren Jahresverlauf

Der Verband geht davon aus, dass sich die positive Entwicklung der pauschaldotierten U-Kassen 2021 fortsetzt, räumt aber auch Unwägbarkeiten ein. Sollte sich die Bekämpfung des Corona-Virus noch länger hinziehen, würde das auch Auswirkungen auf das pdUK-Geschäft haben. So bestünde zum Beispiel die Gefahr von vermehrten Firmenpleiten. Geraten Unternehmen mit einer pauschaldotierten Unterstützungskasse in die Insolvenz, übernimmt der Pensionssicherungsverein die Rentenzusage.