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Sparen mit Zinsen: ein Verlustgeschäft

Wer bei seiner Bank auf die Ersparnisse Zinsen erhält, macht am Ende des Jahres durch die hohe Inflation dennoch Verluste. Dieser Effekt des negativen Realzinses ist vielen nicht bewusst.

Sparer können sich aktuell wieder über steigende Zinsen auf Sparbüchern und Tagesgeldkonten freuen. Allerdings sinkt die Kaufkraft am Ende des Jahres durch die enormen Preissteigerungen trotzdem. Nur 15 Prozent der Deutschen verstehen jedoch diesen Zusammenhang.

Das zeigt der neue Anlegerbarometer der Fondsgesellschaft Union Investment. Die Studienautoren befragten dabei nur diejenigen, die in ihrem Haushalt über Geldthemen entscheiden. Zwei Drittel der Befragten haben den Begriff Realzins schon mal gehört. Auf weitere Nachfragen kann davon allerdings weniger als jeder Vierte beschreiben, was genau gemeint ist. Damit sind nur 15 Prozent der Entscheidungsträger über die Haushaltsfinanzen im Bilde über den Realzinseffekt. Würden alle Haushaltsmitglieder befragt, wäre die Quote mit hoher Wahrscheinlichkeit noch niedriger. Doch auch wenn die Begrifflichkeit nicht jedem etwas sagt, 60 Prozent sind sich immerhin sicher, dass die Inflationsrate die Zinsgewinne vernichtet. Jeder Vierte bleibt optimistisch und glaubt, dass er am Ende des Jahres bei plus minus null rauskommt.

Bei einer allgemeinen Inflation von aktuell 7,4 Prozent und 22,3 Prozent bei den Verbraucherpreisen für Nahrungsmittel ist das jedoch eine unrealistische Vorstellung. Die Zinsen auf Tagesgeldkonten liegen zurzeit bei maximal drei Prozent jährlich. Somit verbleibt letztlich selbst bei guter Verzinsung ein realer Kaufkraftverlust bzw. ein negativer Realzins von mindestens 3,5 Prozent.

Schlechte Wirtschaftslage hält Sparer nicht ab

Doch trotz der schlechten Wirtschaftslage sparen die Deutschen weiter wie die Weltmeister. Sieben von zehn der Befragten legen regelmäßig Geld auf die hohe Kante. 42 Prozent davon sparen monatlich sogar über 250 Euro. Ein Drittel legt zwischen 100 und 250 Euro zur Seite. Jeder Vierte hat sich zudem vorgenommen, in Zukunft mehr Geld zu sparen. Dass die Rekordinflation bei den meisten keinen Spielraum zum Sparen lässt, widerlegen die Studienergebnisse damit. Gut die Hälfte der Befragten gibt an, sich derzeit alles leisten zu können, was sie haben möchte. Lediglich 14 Prozent müssen sich nach eigenen Angaben auf das Nötigste reduzieren. In die Zukunft blicken die Deutschen darüber hinaus weniger pessimistisch als noch vor einem Jahr. So erwarten 80 Prozent auch in den kommenden Jahren hohe Inflationsraten. 2022 waren davon noch 98 Prozent überzeugt.

Was ist der beste Inflationsschutz?

Drei Viertel derjenigen, die regelmäßig Geld zurücklegen, sorgen sich um den Wert ihrer Ersparnisse. Als besten Inflationsschutz sehen die Deutschen den Besitz einer Immobilie, die sie entweder selbst bewohnen oder vermieten. Zum ersten Mal seit zehn Jahren sinken Immobilien jedoch in der Gunst der Sparer. Sind aktuell zwei Drittel vom Besitz einer Immobilie überzeugt, waren es vergangenes Jahr noch gut drei Viertel. Auch als Investment sind Immobilien weniger beliebt als noch 2022 (minus 12 Prozentpunkte). Den zweitbesten Schutz gegen die Rekordpreise sehen die Deutschen in Gold, gefolgt von Aktien und Investmentfonds.