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Altersvorsorge braucht ein digitales Cockpit

Cockpitz für die Altersvorsorge

Online-Angebote für die Altersvorsorge sind trotz des anhaltenden Hypes um Trading-Apps und andere Fintechs dünn gesät. Eine neue DIA-Studie erkundet, warum das so ist, und schlägt eine Lösung vor.

Trade Republic, eToro oder neuerdings auch Apps für die Steuererklärung wie Taxfix ploppen beim Surfen im Netz immer wieder auf. Auch in den Medien finden sie viel Erwähnung. Auf die Altersvorsorge zugeschnittene Online-Lösungen sind dagegen eher eine Seltenheit.

Experten fiele auf eine entsprechende Frage vielleicht die Internetplattform Weltsparen ein, die vor einiger Zeit das Unternehmen Fairriester.de eingemeindete, oder das Berliner Fintech Vantik mit seiner kürzlich lancierten Vantikcard. Dann wird es aber schon dünn. Außerdem sind die wenigen vorhandenen Lösungen eher Vertriebsplattformen als Beratungstools.

Auf dieses Manko macht die jüngste Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) aufmerksam: Dem steigenden Bedarf an umfassender Unterstützung bei der individuellen Planung und Entscheidung zu Vorsorgeangelegenheiten stehen kaum digitale oder digital-analog kombinierte Tools zur Altersvorsorgeberatung gegenüber. Wenn für diesen Bereich etwas angeboten wird, dann segeln diese Lösungen allgemein unter dem Titel „Geldanlage“, vor allem in Gestalt der inzwischen recht zahlreichen Robo Advisors. Aber das ist für die Altersvorsorge allein zu wenig.

Dashboard zur Information, Orientierung und Motivierung

Daher fordert die Studie mit dem Titel „Treiber und Widerstände bei der Online-Beratung zur Altersvorsorge“ ein kostenfreies und für alle zugängliches Dashboard zur Altersvorsorge, das als digitales Cockpit und Instrumententafel dient und umfassende Unterstützung leistet. Studienautor Prof. Dr. Andreas Oehler von der Universität Bamberg, der im Auftrag des DIA die Untersuchung angefertigt hat, formulierte für das Dashboard einen Katalog von Anforderungen. Danach muss dieses digitale Cockpit für die Altersvorsorge Folgendes leisten:

Für ein solches digitales Cockpit ist nach Auffassung des Studienautors eine einheitliche, standardisierte Schnittstelle erforderlich. Sie muss musterhaft die Struktur der eingespeisten Informationen definieren. Dabei sieht Oehler vor allem die Legislative und Exekutive in der Pflicht, die den Rahmen dafür schaffen müssen. So entstehe Rechtssicherheit, was bei passender Ausgestaltung für alle Seiten vorteilhaft sei.

Digitale Rentenübersicht reicht nicht aus

Die Studie beschäftigt sich auch mit der von der Bundesregierung geplanten digitalen Rentenübersicht. Sie verbessert, wenn sie in einigen Jahren verfügbar sein wird, die derzeitige Situation schon um einiges. Das reicht aber bei weitem nicht aus, weil die digitale Rentenübersicht allenfalls den ersten Punkt der aufgeführten Dashboard-Anforderungen erfüllt und auch diesen nur mit Einschränkungen. So werden wesentliche Aspekte, wie der Einfluss von Steuern und Sozialabgaben und die eigentlich übliche Szenariotechnik zur Rendite- und Risikoentwicklung nach dem jetzigen Stand damit nicht berücksichtigt. Daher kommt der Autor der Studie auf der Grundlage von zahlreichen Experteninterviews zum Schluss, dass es einer deutlich weitergehenden digitalen Lösung bedarf.


Die DIA-Studie „Treiber und Widerstände bei der Online-Beratung zur Altersvorsorge“ steht hier als Down-load zur Verfügung. Ein Management Summary fasst die wesentlichen Aussagen der Studie in kompakter Form zusammen.