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Altersreich – neue App mit verheißungsvollem Namen

Digitale Lösungen für die Altersvorsorge sind noch dünn gesät. Nun wirft ein neues Projekt seine Schatten voraus.

Den aufmerksamen Beobachtern der Fintech-Szene war es nicht entgangen. Mit viel Geheimniskrämerei bereiten namhafte Digitalexperten den Start einer neuen App für die Altersvorsorge vor. Arbeitstitel: Altersreich.

Der Newsletter Finance Forward machte schon vor kurzem darauf aufmerksam: Berater von BCG Digital Ventures, eine Tochter der Boston Consulting Group, werkeln weitgehend im Verborgenen an einer Lösung, mit der eingespartes Geld automatisch in Kapitalanlagen für die Altersvorsorge fließt. Zunächst gab es nur eine Testwebsite namens „Adler-App“. Inzwischen findet man das Projekt unter der Adresse Altersreich.

Das Prinzip der App: Nutzer laden ihre Handy-, Gas-, Strom- und Versicherungsverträge hoch. Die App sondiert Einsparungspotenzial und schlägt einen Anbieterwechsel vor. Dann genügt ein Klick für den Wechsel zum günstigeren Vertrag. Das gesparte Geld versickert allerdings nicht in den allgemeinen Ausgaben des App-Nutzers, sondern fließt in ein ETF-Portfolio. Dem Namen der App nach soll es später der Altersvorsorge dienen, ist aber jederzeit frei verfügbar.

Warteliste für Interessenten

Noch gibt es die App nicht. Aber unter der Adresse „Altersreich“ können Interessenten sich in eine Warteliste eintragen. Das ist inzwischen ein übliches Verfahren, das bei der Entwicklung neuer Apps und Plattformen angewandt wird. Das Fintech Vantik, das ebenfalls eine Lösung für die Altersvorsorge anbietet, ging gleichermaßen vor.

Gründer hoffen auf großes Potenzial

Wie ernst das Projekt gemeint ist, demonstriert nun die Wahl des Managements. Kopf von Altersreich soll Chris Öhlund werden. Er leitete jahrelang die Vergleichsplattform Verivox und kennt sich dadurch mit dem Motor der App, sprich dem Vergleichen und Optimieren von Verträgen bestens aus. Noch will er sich öffentlich nicht weiter zu dem neuen Projekt äußern. Selbst der endgültige Name für das Fintech stehe noch gar nicht fest, teilte er auf Anfrage von Finance Forward mit. Aber das Unternehmen verwies auf eine Analyse von Verivox aus dem vergangenen Jahr. Danach geben deutsche Verbraucher 48 Milliarden Euro zuviel für ihre Gas-, Strom- und Versicherungsverträge aus. Die Gründer sehen also offenkundig erhebliches Potenzial für ihre Idee.

Sparen ohne Überwindung

Das Konzept klingt spannend, weil Sparen fürs Alter plötzlich keine Überwindung mehr kostet. Das Geld war schließlich ohnehin schon weg, nur für einen anderen Zweck. Cashback-Lösungen probieren auch schon andere Anbieter, zum Beispiel Vantik seit dem vergangenen Jahr mit seiner Vantik-Card. Zwei Fragen bleiben aber dennoch offen: Finden solche „verpackten“ Sparverträge genügend Verbreitung und welche Beträge können damit schließlich für die Altersvorsorge generiert werden? Aber selbst wenn sich damit nur kleines Geld mobilisieren lässt, als Einstieg ins regelmäßige Sparen könnte es sich eignen.