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Zinssenkungen sind positiv für alle Anlageklassen

Die Investoren schauen erwartungsvoll auf die Entwicklung der Zinsen. Burkhard Wagner von der Partners Vermögensmanagement AG in München erklärt im DIA-Interview, welche Auswirkungen die erhoffte Absenkung hätte.

Die Inflation geht zurück und die Notenbanken halten seit einigen Monaten die Füße still. Inzwischen spekuliert der Markt über mehrere Zinssenkungen vor allem der US-Notenbank in diesem Jahr. Was würde das für Anleger bedeuten?

Zinssenkungen der Notenbanken sind in aller Regel gut für alle Anlageklassen mit Ausnahme der sehr kurz laufenden Anleihen, deren Zins dann sinkt. Länger laufende Staats- und Unternehmensanleihen verbuchen indes dank ihrer höheren, sprich attraktiveren Verzinsung in einem solchen Umfeld voraussichtlich Kursgewinne. Aktien wiederum profitieren, weil die Kreditkosten der Firmen sinken und deren Gewinne tendenziell steigen. Dies gilt vor allem für Unternehmen, die sehr stark auf Fremdkapital angewiesen sind. 

Das ist vor allem bei jungen, wachstumsstarken Unternehmen und meist auch bei kleineren Firmen der Fall. Deren Aktien kamen durch den drastischen Zinsanstieg auf bis zu 5,25 Prozent regelrecht unter die Räder. Welche Perspektiven bieten sich in diesem Segment bei Zinssenkungen?

Ich denke, die sogenannten Mid und Small Caps dürften stärker von Zinssenkungen profitieren als andere Marktsegmente, weil diese Änderungen einen überproportional großen Einfluss auf ihre Gewinnentwicklung haben. Schon ein oder zwei Prozentpunkte weniger an Kreditkosten können ein Booster für die Bilanz sein. Zudem zeigt die Börsengeschichte, dass kleine und mittelgroße Aktien in einem breiten Aktienaufschwung in der Regel stärker zulegen als die Schwergewichte.

Preisstabilisierung bei Immobilien

Sie sagten, dass sich Zinssenkungen generell positiv auswirken. Wie sieht es mit Gold und Immobilien aus?

Gold ist ein Asset, das keinerlei Zinsen zahlt und folglich bei einem steigenden Realzins oder einem sich vermindernden negativen Realzins abwertet. Insofern ist es beachtlich, wie gut sich das Edelmetall trotz der Zinserhöhungen gehalten hat. Gehen die Zinsen nun spürbar zurück, könnte es die 2.000-Dollar-Marke klar hinter sich lassen. Auch Immobilien dürften profitieren bzw. deren Preise sich stabilisieren, wenn bei geringeren Hypothekenzinsen die Kauflust wieder zunimmt.