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Wenn Rohstoffe gut laufen, ist es kurz vor 12

Rohstoffförderung

In der Halbzeitbilanz zum DAX erhalten Rohstoffe in der gegenwärtigen Börsenphase eine gute Perspektive. Vermögensverwalter Thilo Stadler von Independent Capital Management in Neuss erklärt, welche Folgen das haben könnte.

Der DAX und andere Aktienindizes schwanken seit Jahresbeginn stark, kommen aber unter dem Strich kaum voran. Wo befinden wir uns im aktuellen Börsenzyklus?

Meines Erachtens sind wir ziemlich am Ende des jüngsten Aufschwungs, der 2016 gestartet ist. Zugleich könnte dies das Ende des Bullenmarktes sein, der 2009 begonnen hat.

Eine starke These. Woher rührt Ihre Einschätzung?

In den vergangenen drei, sechs und neun Monaten gehörten Aktien aus der Energiebranche zu den stärksten drei Wirtschaftssektoren in den tonangebenden USA. Seit März 2018 haben sie sogar die beste Performance. So stark sind sie gewöhnlich erst kurz vor dem Ende des Börsenzyklus.

Warum ist das so?

Höhere Energiekosten schmälern die Erträge in den Unternehmen anderer Sektoren und belasten die Wirtschaft – der Ölpreis hat sich seit 2016 mehr als verdoppelt. Das führt zu höherer Inflation, was die Notenbanken zum Gegensteuern zwingt.

Doch die Renditen der längerfristigen Anleihen steigen nicht im gleichen Maß…

„Anleger setzen weiter auf langfristige Anleihen.“

Richtig! Die US-Notenbank Federal Reserve hat die kurzfristigen Zinsen inzwischen siebenmal erhöht. Doch die Anleger setzen trotz der Zinserhöhungen auf langfristige Anleihen. Deren Renditen sind sogar niedriger als 2011 und 2014.

Was bedeutet das längerfristig?

Sinkt der Abstand zwischen diesen lang- und kurzfristigen Renditen unter Null, kam es bislang stets zu einer Rezession. Deshalb: Wenn wir dieses Niveau erreichen, könnte der Aufschwung an den Börsen, der 2009 begann, erst einmal enden.