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Vermögensmix mit Sachwerten

Aktien in der Altersvorsorge

Kathrin Eichler von der Eichler & Mehlert Finanzdienstleistungen GmbH aus Düsseldorf erklärt, wie sich Anleger vor Inflationsgefahren schützen können.

Welche Anlageformen haben sich historisch betrachtet am besten geschlagen, wenn Papiergeld rasant immer weniger wert wurde?

Sachwerte wie Aktien und Immobilien blieben in solchen Fällen relativ wertstabil, während etwa Anleihen oder Bargeld verloren. Wer auf anziehende Inflation spekuliert, ist auch immer mit Schulden gut bedient, etwa zur Finanzierung einer selbstgenutzten Immobilie, denn der reale Wert des geliehenen Geldes wird durch Inflation automatisch geringer. Aber das Schuldenargument sollte natürlich nicht das Entscheidungskriterium für den Kauf einer Immobilie sein, dies ist in Inflationsszenarien nur ein angenehmer Nebeneffekt.

Warum also nicht einfach alles in inflationssichere Immobilien stecken?

Das bezahlte Haus ist für mich ein wichtiger Bestandteil eines nachhaltigen Vermögensaufbaus, aber die Mischung von Anlageklassen ist ebenso entscheidend. So gehört zu einem guten Vermögensmix unbedingt ein Anteil chancenreicher Aktien, ausgewählte Anleihen sowie schnell verfügbare Liquidität, obwohl diese vielleicht momentan schlecht verzinst wird. Nur so kann flexibel reagiert werden, wenn zum Beispiel das Auto kaputtgeht oder eine größere Hausreparatur fällig wird.

Ist Gold nicht die Versicherung gegen Inflation?

Beim Klassiker Gold sind wir skeptisch, denn der Rohstoffpreis wird in Dollar notiert und dieses Währungsrisiko ist für den durchschnittlichen Anleger nicht zu unterschätzen. Aber als letzte Sicherheitsreserve kann ein kleiner Anteil Gold durchaus seine Berechtigung haben.

Aktien sind langfristig relativ wertstabil

Aber warum sollen gerade die für ihre Schwankungen berüchtigten Aktien das Inflationsrisiko in einem Vermögensmix senken?

Aktien sind als Beteiligungen an einem Unternehmen ein Sachwertinvestment und trotz der Schwankungen langfristig relativ wertstabil. Allerdings brauchen Anleger dafür einen ausreichend langen Zeithorizont, dann spielen die kurzfristigen Auf- und Abwärtsbewegungen keine so große Rolle. Insgesamt beobachten wir eine langfristige Verschiebung hin zu den Titeln aus der neuen Digitalisierungsbranche und weg von den alten industriellen Schwergewichten. Diese Branchen bieten auf lange Sicht ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis, auch bei einer anziehenden Inflation.

Aber ist es nicht viel zu riskant, auf Rekordkursniveau einzusteigen?

Die Betrachtung von Rekorden greift zu kurz, denn der Blick nach hinten ist für Neuinvestments nicht entscheidend. Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse sind zum Beispiel im deutschen Dax zwar anspruchsvoll, aber im internationalen Vergleich noch nicht zu hoch. Unsere Wirtschaft wächst sowohl in Zentraleuropa und auch endlich wieder in der Peripherie. Der Blick nach vorne ist insgesamt positiv. In dem einen oder anderen Aktientitel mag es Übertreibungen geben, aber im Gesamtmarkt unserer Ansicht nach nicht.