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Silber: Förderung nur noch 20 Jahre lang?

Die Prognosen beim Silber weisen von aktuell rund 28 US-Dollar pro Unze im Einkauf in Richtung 50 US-Dollar und mehr. Silber weiterhin vergleichsweise günstig einkaufen und liegenlassen, lautet daher die Devise.

Vergangenes Jahr haben – vor dem Hintergrund der weitreichenden Unsicherheiten der Corona-Pandemie – Edelmetalle ein Comeback erlebt.

Die Verwerfungen und unklaren Aussichten an den Börsen hatten dazu geführt, dass viele Anleger sich in diese traditionell sicheren Häfen geflüchtet haben, um den starken Schwankungen bei Wertpapieren zu entgehen. Heute kennen die internationalen Kapitalmärkte nur noch einen Weg, und der zeigt nach oben – Höchststände, wohin man sieht.

Dennoch ist die Beliebtheit von Gold und Silber nicht gesunken. Gerade auch getrieben durch diese Höchststände, Überbewertungen und Angst vor Rücksetzern sowie der nahenden Ankunft der Inflation investieren die Anleger weiter in Edelmetalle. Silber liegt mit knapp 28 US-Dollar (rund 23 Euro) pro Unze 45 Prozent höher als im Juni 2020, Gold mit knapp 1.900 US-Dollar (rund 1.560 Euro) pro Feinunze etwa elf Prozent höher. Experten halten einen Goldpreis von deutlich mehr als 4.000 US-Dollar (3.000 Euro) bis zum Jahr 2023 für möglich.

Kaufempfehlung trotz Preissteigerung

Vor allem Silber bleibt trotz der Preissteigerungen in den vergangenen zwölf Monaten eine klare Kaufempfehlung. Das Edelmetall kann aller Wahrscheinlichkeit nach nur noch gut 20 Jahre gefördert werden. Derzeit werden etwa zwei Drittel der weltweiten Jahresförderung verbraucht. Das heißt, sie sind weg vom Markt, solange Silber nicht stärker recycelt wird. Das Edelmetall dient vielen industriellen Anwendungen, sodass ein kontinuierlicher Verbrauch vorliegt. Der Bedarf an Silber kann also auf natürlichem Wege durch Abbau nicht mehr ewig gedeckt werden.

Aktuell interessanter als Gold

Daher ist Silber für Anleger aktuell interessanter als Gold. Gold ist einer der herausragenden Vermögenswerte, aber der Erwerb von Goldmünzen oder Barren in vernünftigen Größen ist teuer und nicht für jeden darstellbar. Bei Silber ist es wesentlich leichter, nach und nach ein Portfolio aufzubauen. In einer gemischten Portfoliostruktur sollten natürlich beide Edelmetalle eine Rolle spielen mit einer Gewichtung von zehn bis 15 Prozent, je nach Mentalität beziehungsweise Absicherungsnotwendigkeiten.

Langfristig hochinteressante Perspektive

Die Prognosen beim Silber weisen in Richtung 50 US-Dollar und mehr. Daher sind die Preissteigerungen im Vergleich zum Vorjahr unproblematisch. Silber weiterhin vergleichsweise günstig einkaufen und liegenlassen, lautet die Devise. Es wird in Zukunft nicht einfacher, nach und nach ein interessantes Vermögen in Silber anzulegen und dabei zuzuschauen, wie die eigenen Vermögenswerte unabhängig von den Börsen wachsen. Silber hat eine große Zukunft und ist weiterhin eine klare Kaufempfehlung mit einer langfristig hochinteressanten Perspektive.

Mit Inflationsschutz, aber ohne Zinsen

Wichtig ist, das Silber physisch zu besitzen. Investoren gewinnen so höchste Sicherheit, da ihnen das Edelmetall dann wirklich gehört und nicht nur über ein Wertpapier abgebildet wird, denn dieses ist gegebenenfalls starken Schwankungen unterworfen. Bei einer Münze oder einem Barren kann dieses Risiko nicht eintreten. Alternativ kommt für eine Depotanlage auch eine der gängigen ETCs infrage.

Die Risiken sind überschaubar und bestehen in der Regel nur dann, wenn es spekulationsgetrieben erworben wird. Durch die immer wieder auftretenden Wertschwankungen gibt es keine Garantie für eine bestimmte Wertentwicklung zum Stichtag. Silber eignet sich daher als langfristige Wertanlage mit Inflationsschutz, aber ohne Zinsen oder planbare Rendite. Zumal sich Silber zusätzlich bei einer zumindest theoretisch denkbaren massiven Geldentwertung auch als Zahlungsmittel und alternative Währung eignet. Das Edelmetall in Form von Münzen und Barren schafft also einen zusätzlichen Sicherheitspuffer. Gerade Silbermünzen wären aufgrund der kleinen Stückelungen leicht einzusetzen.


Gastautor Rainer Beckmann ist Geschäftsführer der unabhängigen Vermögensverwaltung ficon Vermögensmanagement GmbH (Düsseldorf). Weitere Beiträge von ihm und anderen Vermögensverwaltern finden Sie auf www.v-check.de.