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Saisonale Muster können Anlegern von Nutzen sein

Michael Blanz vom ALPS Family Office AG in Dietmannsried erläutert im Interview, wie Neu-Anlegern mit Hilfe von wiederkehrenden Börsenmustern der Einstieg gelingt.

Die Aktienmärkte weisen recht viele saisonale Muster auf. Welches Muster kann für einen Anleger, der neu an der Börse einsteigt, besonders wichtig sein?

Viele kennen den Börsenspruch „Sell in May and go away“. Das Bonmot hat einen zweiten Teil, der selten genannt wird: „But remember to come back in September.“ Das bedeutet, dass Aktien statistisch vor allem von September/Oktober bis April/Mai eine gute Investition sind. Von August bis Oktober dagegen schwächeln die Börsen oft.

Das bedeutet, dass September/Oktober ein guter Zeitraum für Käufe sein kann?

Genau, die Chancen für günstige Kurse stehen dann gut. Da aber nichts an der Börse sicher ist, sollte man nicht alles zu diesem Zeitpunkt anlegen.

Wie könnte eine saisonale Strategie für Anleger aussehen, die 100.000 Euro investieren?

Man könnte über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren zweimal 20.000 Euro und zweimal 30.000 Euro anlegen. Konkret: Der erste Kauf von 20.000 Euro erfolgt sofort. Dann wartet man bis September/Oktober. Kommen die Kurse in dieser Zeit deutlich zurück, kauft man den zweiten Teil mit 30.000 Euro. Im Frühjahr 2022 werden erneut 20.000 Euro investiert …

… und dann kauft unser Anleger im Herbst 2022 wieder für 30.000 Euro?

Richtig. Wenn man Glück hat, kommt man so mit 60.000 Euro oder 60 Prozent seines Geldes zu „Schlussverkaufspreisen“ in den Markt.

Wenn das Glück den Neu-Anlegern dieses Jahr aber nicht hold ist?

Dann könnten sie in diesem September/Oktober wie auch im nächsten Frühjahr lediglich 20.000 Euro anlegen. Schwächelt der Markt im Jahr darauf, investiert man den kompletten Restbetrag.