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Mit Streuung und Qualität von Inflation profitieren

Wie sich ein Depot auf einen möglichen Anstieg der Inflation ausrichten lässt, erläutert Markus Steinbeis von der Steinbeis & Häcker Vermögensverwaltung im Interview.

Was raten Sie Anlegern, die sich gegen einen Anstieg der Inflation schützen wollen?

Grundsätzlich ist es in einem solchen Umfeld besser, Eigentümer statt Gläubiger zu sein. Wenn Sie Ihr Geld in eine Anleihe investieren oder als Spareinlage verleihen, dann werden Sie nicht nur durch die Inflation und die negativen Realzinsen enteignet, sondern das Geld ist auch weg, wenn der Schuldner in Konkurs geht. Also ist es grundsätzlich besser, Eigentümer einer Immobilie oder Teilhaber an einem Unternehmen zu sein.

Worauf gilt es in diesem Fall bei Aktien zu achten?

Aktien sollten an einem Portfolio mindestens 40 oder 50 Prozent ausmachen. Wichtig ist dann, in Unternehmen zu investieren, die Preisgestaltungsmacht haben und steigende Inputkosten weitergeben können. Das war zwar schon immer gut, in dem neuen Umfeld ist das aber zwingende Voraussetzung. Firmen, die reine Kostenführer sind, werden es schwerer haben.

Zu welchen Alternativen raten Sie noch?

Immobilien gehören dazu, ich würde sie aber nicht zu stark gewichten, da sie in einigen Regionen schon sehr teuer und durch regulatorische Maßnahmen gefährdet sind. Eine Alternative sind REITs, also börsennotierte Immobilienunternehmen. Dazu sollten Edelmetalle und Rohstoffe eine Rolle spielen, wobei beides direkt oder über entsprechende Aktien umgesetzt werden kann. Schließlich setzen wir auf ausgewählte Fremdwährungsanleihen. Insgesamt, und das gilt für alle Anlagen, sind eine breite Streuung und Qualität in einem inflationären Umfeld entscheidend.

Sachwerte als Inflationsschutz

Sachwerte stellen die wichtigsten Assetklassen in einem inflationären Umfeld dar. Dazu zählen Aktien, Immobilien, Rohstoffe aller Art, aber auch Investitionen in nicht börsennotierte Firmen, also Private Equity, Infrastruktur oder Sammlerobjekte wie Uhren, Kunst oder Oldtimer.

Ein Risiko stellen jedoch steigende Zinsen dar, mit denen die Notenbanken unter Umständen eine zu hohe Inflationsrate bekämpfen. „Geschieht das, dann werden Anleihen dadurch attraktiver und können zu einer Konkurrenz für Aktien und andere Sachwerte werden“, sagt Burkhard Wagner von der Partners Vermögensmanagement AG. Dort können bei einem stärkeren Zinsanstieg folglich Kursverluste drohen. Wer damit rechnet, sollte deshalb nicht ganz auf festverzinsliche Wertpapiere im Portfolio verzichten. „Mit variabel verzinsten Papieren, inflationsindexierten Anleihen oder Anleihen mit kurzer Laufzeit gibt es hier aber auch einige Optionen“, so der Experte.