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Wohnungsnachfrage beeinflusst Erbschaften

Wohnungsnachfrage beeinflusst Erbschaften

Künftige Erbschaften werden zunehmend durch die Wanderungsbewegungen in Deutschland und die damit verbundenen Nachfrageverschiebungen auf den Wohnungsmärkten beeinflusst. Das geht aus der jüngsten Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) hervor. Immer häufiger werden in den Jahren von 2015 bis 2024 Immobilien Teil von Erbschaften sein. Sie bestimmen maßgeblich die Erbschaftshöhe. Dabei spielt es aber eine große Rolle, ob die vererbte Immobilie in einer Wachstumsregion mit überregionalem Zuzug oder in einer Schrumpfungsregion mit Abwanderung liegt. In den Wachstumsregionen haben die Miet- und Kaufpreise infolge der gestiegenen Wohnungsnachfrage kräftig zugelegt, während sie in den Schrumpfungsregionen zum Teil deutlich gesunken sind.


Wertänderung der Erbschaften durch veränderte Wohnungsnachfrage

Enge Abgrenzung: generationenübergreifende Übertragungen an Erbengeneration 2015 – 24
Auswahl: ohne die oberen zwei Prozent einkommensreichsten Haushalte
Quelle: Deutsche Bundesbank, DV/gif, SOEP, Destatis und eigene Berechnungen – empirica


Bundesweit hat das Erbschaftsvolumen der kommenden zehn Jahre allein durch die Wert­änderung der Immobilien infolge der veränderten Wohnungsnachfrage in den letzten fünf Jahren einen Zuwachs um 47 Milliarden Euro auf 664 Milliarden Euro erfahren. Das ist per Saldo ein Anstieg um acht Prozent. Von den insgesamt 2,6 Millionen Erbfällen mit Immobilien konnten in den letzten fünf Jahren jedoch nur drei von vier Fällen Wertzuwächse verzeichnen. Deren Volumen stieg um 55 Milliarden Euro auf 519 Milliarden Euro um zwölf Prozent.

In jedem vierten Erbfall haben die Immobilien zuletzt jedoch an Wert eingebüßt. Deren Volumen fiel um neun Milliarden Euro auf 145 Milliarden Euro um sechs Prozent. „Unklar ist, wie die Wertänderungen in den kommenden Jahren ausfallen werden. Man kann jedoch unterstellen, dass in den Wachstumsregionen die Volumina tendenziell weiter an Wert gewinnen werden, während in den Schrumpfungsregionen der Wertverlust nicht aufgehalten werden kann“, ergänzt Studienautor Dr. Reiner Braun von der empirica ag Berlin.

In einer früheren Studie hat das DIA in Zusammenarbeit mit empirica Wachstums- und Schrumpfungsregionen identifiziert.