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Wer will noch Millionär werden?

Die Corona-Krise hat auch Auswirkungen auf die Finanzplanung der Deutschen. So glauben weniger Menschen hierzulande als früher, dass sie Millionär werden können.

Immer weniger Bundesbürger halten zudem ein solches Ziel überhaupt für erstrebenswert. Vor zwei Jahren lebten augenscheinlich noch mehr Vermögensoptimisten in Deutschland.

So gaben in der vorangegangenen Befragung knapp 14 Prozent an, sie sähen „sehr hohe“ oder zumindest „eher hohe Chancen“, individuell ein Vermögen von einer Million Euro oder mehr zu erreichen. Nunmehr sind es nur noch knapp acht Prozent. Diese Ergebnisse dokumentiert eine Umfrage des Marktforschungsinstituts GfK im Auftrag des Private-Equity-Spezialisten RWB Group.

Darüber hinaus fürchtet nahezu jeder zweite Deutsche, dass die anhaltende Pandemie die persönlichen Chancen für den Vermögensaufbau beeinträchtigt. Doch nicht nur bei der eigenen Einschätzung sind die Deutschen skeptischer geworden, sondern auch generell. So schätzten nur 11,6 Prozent der Befragten die Chance auf einen attraktiven Vermögensaufbau in Deutschland als „hoch“ beziehungsweise „sehr hoch“ ein.

Reichtum erscheint weniger erstrebenswert

Möglicherweise hat die Pandemie auch einen neuen Trend hervorgebracht oder zumindest zutage befördert. So enthält die aktuelle Studie einen überraschenden Aspekt. Purer Reichtum ist in Deutschland nicht mehr so richtig en vogue. Aktuell hält es nur noch rund jeder Zweite für erstrebenswert, reich oder gar Millionär zu sein. Im Jahr 2017 waren es hingegen noch 70 Prozent der Befragten, die an und für sich nichts dagegen hatten. Allerdings kann dies auch mit der weiterhin fehlenden Übersicht in Finanzfragen zusammenhängen. Auf die Frage, welche Geldanlage die größte Chance für den Vermögensaufbau bietet, antworten in der diesjährigen Umfrage mit 23 Prozent demnach erstmals am meisten Menschen schlicht und einfach: „Weiß ich nicht“. Zum Vergleich: 2017 und 2018 hatten sich nur knapp neun Prozent als unwissend geoutet.

Wohneigentum, Karriere oder Firma gründen?

Dennoch machen sich Menschen so ihre Gedanken, wie sie zu Vermögen kommen. Geht es um eine ertragreiche Kapitalanlage, favorisieren rund 20 Prozent der Befragten den Immobilienerwerb. Gut 17 Prozent hingegen sehen einen hochqualifizierten Beruf mit anschließender Karriere als Schlüssel zu privatem Reichtum. Immerhin 15,6 Prozent bevorzugen Aktien. Auch die Gründung eines eigenen Unternehmens kommt in Betracht, wenn auch immer weniger. Nur noch 13,6 Prozent halten diesen Weg für chancenreich, um Millionär zu werden. Doch das Thema Entrepreneurship war schon einmal deutlich beliebter. So sahen 2017 noch 21,5 Prozent diese Möglichkeit. Hieran hat die anhaltende Krise vermutlich ihren Anteil, dass entsprechendes Engagement und Risikobereitschaft geschwunden sind. Ähnlich drastisch hat die Vorstellung, ein Sport- oder Showstar zu werden, abgenommen. Sahen 2017 noch 17,5 Prozent diese Möglichkeit, dadurch vermögend zu werden, fiel dieser Wert auf 11,3 Prozent im Jahr 2020. Man könnte allerdings auch meinen, ein gewisser Realismus tritt hier zutage.