Website-Icon DIA Altersvorsorge

Training mit dem Taschengeld

Die Vermittlung von Wissen rund ums Geld findet in der Schule nur ansatzweise statt. Start-ups machen darauf aufmerksam und suchen nach Lösungen. Das DIA stellt in loser Folge einige solcher Initiativen vor. Heute: die Taschengeld-Studie von N26.

Die Finanzkompetenz ihrer Kinder ist Eltern im Zuge der Corona-Pandemie noch wichtiger geworden. Die überwiegende Mehrheit sieht dabei die Schule in der Pflicht.

Aber die Familien wollen auch selbst einen überlegten Umgang mit Geld fördern. Dafür lieferte eine Umfrage im Auftrag der Neobank N26 repräsentative Aussagen. Neben den Erwartungen an die Finanzbildung in der Schule spielte auch das Thema „Taschengeld“ eine Rolle. Es ermöglicht Kindern eine erste eigenständige Verwendung von Geld. „Kinder lernen durch Erfahrung“, erklärte Erziehungsberaterin Leonie Ries, die an der Auswertung der Studienergebnisse beteiligt war. „Im geschützten Rahmen der Familie haben sie die Möglichkeit, den Umgang mit Geld auszuprobieren und zu erfahren.“ Für ihr späteres Leben sei dies extrem wichtig.

Pandemie wirkte sich auf die Höhe aus

Aber wie halten es die Eltern mit dem Taschengeld? Dazu lieferte die Umfrage, an der mehr als 2.500 Mütter und Väter teilnahmen, interessante Einblicke. Schon Rhythmus und Regularien unterscheiden sich. Entgegen der Expertenempfehlung, Taschengeld in regelmäßigen Abständen auszuzahlen, halten sich elf Prozent der Eltern an keinen festen Zeitplan. Die Kinder erhalten Taschengeld, wenn sie es brauchen. Weitere 18 Prozent wiederum machen die Höhe des Taschengeldes vom Verhalten der Kinder abhängig.

Auch wenn das Vorgehen unterschiedlich ausfällt, über den Sinn von Taschengeld herrscht weit verbreitete Einmütigkeit. Nur 13 Prozent der Kinder beziehungsweise Teens im Alter von vier bis 18 Jahren erhalten laut Online-Befragung überhaupt kein Taschengeld. Auch die Corona-Krise hatte Auswirkungen. 21 Prozent der befragten Eltern passten in dieser Zeit die Höhe an. 14 Prozent der Kinder erhielten mehr Taschengeld, sieben Prozent weniger.

Ein Fünftel der Familien nutzt Apps

Die Umfrage zeigt auch, auf welche Weise sich Eltern darum bemühen, ihren Kindern auch zu Hause finanzielles Knowhow beizubringen. Das reicht von der Ermutigung, das Geld selbst zu verwalten (57 Prozent) bis zum Einsatz digitaler Tools und Geldmanagement-Apps. Letzteres kam immerhin bei knapp einem Fünftel der befragten Familien vor. N26 verweist in diesem Zusammenhang auf die Unterkonten, sogenannte Spaces, die Online- und Neobanken anbieten. Bei N26 zum Beispiel gibt es zehn solcher Spaces pro Kontoinhaber. Damit können Eltern zusammen mit dem eigenen Nachwuchs Sparziele festlegen und deren Erfüllung gemeinsam verfolgen, so die Neobank.

Juniorkonten bei einigen Neobanken

Bei der überwiegenden Zahl der Banken können Konten erst ab einem Alter von 18 selbstständig eröffnet und geführt werden. Eine Ausnahme macht Pockid, wo unter enger Begleitung der Eltern schon ab sieben Jahren ein eigenes Konto plus Karte möglich ist (siehe Pockid: Starthelfer beim Umgang mit Geld). Auch die Neobank Revolut hat ein Junior-Konto für Nutzer zwischen 6 und 17. Es wird mit dem Revolut-Konto eines Elternteils verbunden. Die Eltern können über ihre App auch eine Prepaid-Karte für den Nachwuchs bestellen. Auf Konto und Karte stehen dann jeweils die Beträge zur Verfügung, die von den Eltern darauf überwiesen werden. Also zum Beispiel das monatliche Taschengeld.


Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) hat in einer früheren Studie die Finanzbildung Jugendlicher untersucht. Dieser breit angelegten Umfrage zufolge findet die Aneignung zumeist anlassbezogen und situativ statt.