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Wie aktiv sind deutsche Rentner?

Über 60-Jährige sind meist aktiver, als vermutet wird. Viele gehen noch arbeiten, kümmern sich um die Familie oder üben ein Ehrenamt aus. Eine Gruppe ist davon allerdings ausgenommen.

Die Menschen werden immer älter. Dadurch wächst auch die Länge der Ruhestandsphase. Heutige Rentner sind zudem gesünder und fitter als vergangene Generationen. Doch wie aktiv sind die derzeitigen über 60-Jährigen wirklich?

Diese Frage stellt eine aktuelle Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, die im Infoblatt Demografische Forschung vorgestellt wurde. Die Wissenschaftler analysierten die Aktivitätsmuster der heute 60- bis 70-Jährigen in Deutschland und werteten Angaben von über 2.000 Befragten aus. Die untersuchten Aktivitäten umfassten dabei bezahlte Arbeit nach dem Ruhestand, formelle und informelle Freiwilligenarbeit sowie Kinderbetreuung und Pflege.

Die meisten Arbeitnehmer freuen sich auf ihre Rentenzeit. Es stellt sich dann aber schnell die Frage: was anfangen mit der vielen Zeit? Doch noch ein wenig erwerbstätig bleiben, die Welt bereisen oder sich voll und ganz um die Enkelkinder kümmern? Sehr vielen Rentnern gelingt es, die hinzugewonnene Zeit im Ruhestand mit sinnvollen Tätigkeiten zu füllen, so die Studienautoren. Die Mehrheit sucht sich eine neue Beschäftigung auf dem Arbeitsmarkt, in der Zivilgesellschaft oder der eigenen Familie. Jeder Zehnte gehört dabei sogar zu der Gruppe der mehrfach Aktiven, die sowohl erwerbstätig als auch gesellschaftlich engagiert sind. Knapp ein Viertel übt darüber hinaus ein Ehrenamt aus. Weitere 26 Prozent gelten als sogenannte Familienhelfer. Das bedeutet, sie kümmern sich regelmäßig um Angehörige.

Enkelkinder halten besonders fit

Wie aktiv der Einzelne in der Rentenzeit ist, hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab. Insbesondere das Alter, das Geschlecht, der Bildungsstand und die Familiensituation sind entscheidend. Wer zum Beispiel Enkelkinder hat, verbringt einen viel lebhafteren Ruhestand. Großeltern sind häufiger in der Gruppe der mehrfach Aktiven als enkelkinderlose Senioren. Darüber hinaus lassen sich Unterschiede zwischen den neuen und den alten Bundesländern finden. So gehören ostdeutsche Rentner eher zu den Familienhelfern, während westdeutsche Ruheständler öfter ein Ehrenamt ausüben.

Auf den Bildungsstand kommt es an

Der überwiegende Teil der 60- bis 70-Jährigen ist folglich voller Tatendrang, wenn das Rentenalter ansteht. Allerdings gelten dennoch rund 40 Prozent dieser Altersgruppe den Studienergebnissen zufolge als weniger aktiv. Das heißt, sie sind nur teilweise erwerbstätig oder gesellschaftlich engagiert und treten überhaupt nicht als Familienhelfer in Erscheinung. Diese Gruppe zeichnet sich in erster Linie durch ein niedriges Bildungsniveau aus. Ehrenamtler sind im Vergleich dazu höher gebildet. Wer also ein aktiver Rentner werden möchte, sollte frühzeitig in Bildung investieren und eine Familie gründen.