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Wer will schon ewig leben?

Wir werden immer älter. Hören wir irgendwann ganz auf zu sterben? Wissenschaftler tüfteln bereits in der Stammzellenforschung am ewigen Leben. Doch Unsterblichkeit ist unbeliebter, als viele glauben.

Es klingt verlockend: der Tod als Relikt vergangener Zeiten. Keinen Gedanken mehr mit der eigenen Sterblichkeit verbringen. Stattdessen Sprachen lernen, die Welt bereisen oder den Urenkeln beim Aufwachsen zusehen. 75 Prozent der Deutschen finden diese Vorstellung aber alles andere als prickelnd.

Das zeigt der neue Ergo Risiko-Report 2018. Demnach wünscht sich nur jeder Vierte, nie sterben zu müssen. Je jünger dabei die Befragten, desto anziehender wirkt das ewige Leben. So liebäugelt jeder Dritte der unter 41-Jährigen mit der Unsterblichkeit. Mit zunehmendem Alter lässt diese Sehnsucht hingegen nach. Rund 80 Prozent der über 60-Jährigen wollen nicht für alle Zeiten auf der Erde wandeln. Je näher also der Tod heranreicht, desto weniger reizvoll scheint es, ihn zu umgehen.

Ewiges Altern ist ziemlich unsexy

Es ist vor allem der Alterungsprozess, der vielen die Ewigkeit nicht gerade schmackhaft erscheinen lässt. Fast jeder fünfte Deutsche fürchtet sich sogar vor dem Alter. Die Zahl derer, die sich auf den Lebensabschnitt freuen, ist mit vier Prozent hingegen verschwindend gering. Auch hier zeigt sich wieder ein deutliches Gefälle zwischen den Generationen. So ängstigen sich 29 Prozent der Jüngeren vor den letzten Lebensjahren. Bei den über 60-Jährigen, also denjenigen, die es bereits teilweise selbst erleben, sind es hingegen nur zehn Prozent.

Glücklich im Alter – daran glauben nur die Älteren

Das Älterwerden ist also gar nicht so schlimm, wie viele befürchten. Das beweist auch ein seit Jahren beobachtetes Phänomen. Glücksforscher fanden heraus, dass mit zunehmendem Alter die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben steigt. Ab der zweiten Lebenshälfte, wenn der Karrieredruck nachlässt, die Finanzen gefestigt und die Kinder aus dem Haus sind, geht die Lebensglück-Kurve steil nach oben und verharrt bis zum Schluss auf hohem Niveau.

Aber was fürchten die Deutschen so sehr am Alter? Da wäre zum einen die Sorge vor Vereinsamung. Ein Drittel ängstigt sich vor einem Lebensabend mit wenig sozialen Kontakten. Auch geben 40 Prozent der Befragten an, sich als künftiger Rentner vor einer unzureichenden finanziellen Versorgung zu fürchten. Das ist gleichauf mit der Angst, unselbstständig und somit abhängig von anderen zu sein. Die meisten schrecken aber vor der eigenen möglichen Gebrechlichkeit zurück. So haben zwei Drittel der Befragten Angst vor schweren Erkrankungen wie Krebs oder Demenz. Erstaunlich ist dabei, dass mit steigendem Einkommen die Angst vor Krankheiten zunimmt.

Optimismus verlängert das Leben

Grundsätzlich sind die Deutschen aber optimistisch, was ihre Gesundheit angeht. Vielleicht sogar ein bisschen zu optimistisch. Fast jeder Dritte glaubt, mit positivem Denken könne er sein Leben verlängern. Nur ein Viertel traut Sport denselben Effekt zu. Eine positive Lebenseinstellung gilt hierzulande also gesundheitsfördernder als die Änderung des eigenen Verhaltens – wie beispielsweise weniger zu rauchen.

Dass das natürlich nicht so ohne weiteres aufgeht, liegt auf der Hand. Aber was wäre, wenn durch den medizinischen Fortschritt Krankheiten wie Lungenkrebs der Vergangenheit angehörten? Wenn wir nicht nur immer länger leben, sondern ein unendliches Dasein fristen? In jedem Fall würde unser Planet ziemlich schnell sehr viele Menschen beherbergen müssen. Zu viele Menschen. Die sich wahrscheinlich schrecklich langweilen würden. Auch unser Rentensystem würde in absehbarer Zeit kollabieren. Aber gäbe es dann überhaupt noch Rentner? Es lassen sich viele Zukunftsspinnereien für eine unsterbliche Menschheit ausdenken. Doch der überwiegende Teil will ja gar nicht ewig leben. Ist es dann nicht auch müßig, darüber nachzudenken?