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Sachsen-Anhalter sterben am frühesten

Wie alt werden die Deutschen? Die Antwort hängt ab vom Bundesland. Wer lange leben will, sollte nach Baden-Württemberg ziehen.

Dort werden die Deutschen nämlich mit knapp 82 Jahren am ältesten innerhalb der Bundesrepublik. Am frühesten sterben hingegen mit 79,2 Jahren im Durchschnitt die Menschen aus Sachsen-Anhalt .

Den größten Zuwachs bei der Lebenserwartung erreichen indes die Berliner. Das zeigen aktuelle Berechnungen des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung. Im Auftrag für die Initiative „7 Jahre länger“ des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) verfolgten die Wissenschaftler erstmals die Entwicklung der Lebenserwartung für alle Deutschen bis in die Zeit vor der Wiedervereinigung. Nach den Berechnungen leben die Hauptstädter fast neun Jahre länger als noch vor 35 Jahren.

Am meisten zugelegt bei der Lebenszeit haben neben Berlin durchweg die neuen Bundesländer. Lediglich Thüringen schleicht sich in die Gruppe der ostdeutschen Spitzenreiter. Doch trotz der rasanten Aufholjagd werden westdeutsche Bundesbürger immer noch am ältesten. Baden-Württemberg führt seit mehr als drei Jahrzehnten die Liste an. Ebenfalls in der Top 3 befinden sich Bayern und Hessen. Andere Regionen im Westen wie Niedersachsen oder Bremen fielen hingegen deutlich zurück.

Längeres Leben dank Wiedervereinigung

Besonders stark gestiegen ist die Lebenserwartung im Osten ab 1990. Hauptursache war die bessere medizinische Versorgung durch die Wiedervereinigung, führt die Studie aus. Aber auch andere Faktoren spielten eine Rolle, wie Studienautor Sebastian Klüsener erklärt: „Durch den Rückgang von Industrieabgasen hat sich in vielen Gebieten Ostdeutschlands die Luftqualität deutlich verbessert.“ Da die neuen Bundesländer so sehr aufholen, verschwindet auch das ehemalige Ost-West-Gefälle bei der Lebenserwartung langsam.

Warum werden die Deutschen unterschiedlich alt?

Aber warum sterben nun Bremer zwei Jahre früher als Baden-Württemberger? Dabei sind unter anderem regionale Unterschiede bei den Lebensstilen entscheidend, wie dem Rauch- oder Trinkverhalten. Demograf Klüsener führt die Gegensätze darüber hinaus auf eine ungleiche wirtschaftliche Entwicklung der Bundesländer zurück. So locken wirtschaftsstarke Nationen wie Baden-Württemberg viele Akademiker an, die wiederum gesünder und somit länger leben. Das dürfte auch der Grund für den überdurchschnittlich starken Anstieg in Berlin sein.