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Pandemie verschlechterte Partnerschaft dauerhaft

Während der ersten Coronawelle bewerteten die Deutschen ihre Partnerschaft bedeutend schlechter als vor der Pandemie. Die Beziehungsqualität verbesserte sich zwar anschließend, erreichte aber nicht wieder die Vor-Corona-Werte.

Unsicherheiten und psychischer Stress wirken sich fast immer auch auf die Beziehung zum Partner aus. Die Maßnahmen in der Pandemie belasteten die Deutschen sowohl im wirtschaftlichen als auch familiären Bereich, was häufig zu einer abrupten Umgestaltung des Alltags führte. Viele Partnerschaften litten unter diesen Bedingungen und haben sich bis heute nicht vollständig erholt.

Das zeigen die neuen Umfrageergebnisse des Deutschen Alterssurveys 2023 des Deutschen Zentrums für Altersfragen. Untersucht wurden dabei Menschen in der zweiten Lebenshälfte, die sich zwischen 2017 und 2021 nicht von ihrem Partner trennten. Rund drei Viertel der über 40-Jährigen leben in einer Beziehung.

Vor der Pandemie bewerteten davon 95 Prozent ihre Partnerschaft als gut oder sehr gut. Während der ersten Coronawelle taten dies hingegen nur noch 85 Prozent. Bis jetzt erholte sich der Wert zwar wieder auf 93 Prozent, verbleibt damit aber weiterhin zwei Prozentpunkte unter dem Vor-Pandemie-Niveau. Noch ungünstiger sieht es bei Personen aus, die ihre Beziehung als schlecht einstuften. Tat das vor Corona nur jeder Zwanzigste, bezeichnete während der Pandemie-Maßnahmen knapp jeder Sechste seine Partnerschaft als riskant. Aktuell ist immer noch jeder 14. unglücklich in der Beziehung und somit wesentlich mehr Menschen als vor der Pandemie. Zu bedenken ist außerdem, dass Paare, die sich im untersuchten Zeitraum trennten, nicht in die Ergebnisse mit einflossen. Besonders in Partnerschaften, in denen es bereits kriselte, führten die coronabedingten Maßnahmen folglich zu einer Belastungsprobe und verstärkten Beziehungsprobleme.

Frauen sehen Partnerschaft nach Corona kritischer als Männer

Weiterhin kommt es zu einem deutlichen Unterschied zwischen den Geschlechtern. So nehmen Frauen die Partnerschaft grundsätzlich schlechter wahr als Männer. Während Corona hat sich diese Wahrnehmungslücke verschärft. So gaben in dieser Zeit nur 80 Prozent der Partnerinnen an, glücklich in der Beziehung zu sein im Gegensatz zu 88 Prozent der Männer. Zuvor war der Unterschied mit weniger als drei Prozentpunkten deutlich kleiner zwischen den Geschlechtern. Die Forscher vermuten, dass vor allem die Home-Schooling- und Lockdown-Maßnahmen zu einer Retraditionalisierung führten, da Frauen häufiger als Männer den Mehrbedarf bei der Kinderbetreuung und Angehörigenpflege übernahmen. Die Verschlechterungen in der Wahrnehmung der Partnerschaft hallen bei den Frauen bis heute nach. Bei den Männern hingegen haben sich die Werte fast wieder dem Vor-Corona-Niveau angepasst.