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Mehr Einkommen erhöht die Lebenserwartung

Eine US-Studie zeigt die unterschiedliche Lebenserwartung von reicheren und ärmeren Bevölkerungsgruppen

Einen Zusammenhang zwischen Einkommenshöhe und Lebenserwartung haben bisher etliche Studien belegen können. Nun präsentierten US-Wissenschaftler die Ergebnisse einer detaillierten Auswertung aus den Jahren 1999 bis 2014. Dazu wurden 1,4 Milliarden Steuerunterlagen eingesehen und deren Abgleich mit den entsprechenden Sterbeurkunden vorgenommen. So ließen sich nicht nur die (absoluten) Auswirkungen des Einkommens auf die Lebenserwartung erfassen, sondern es wurde auch die Entwicklung für einen Zeitraum von 15 Jahren analysiert. Das doppelte Fazit der Studie lautet: Die Einkommenshöhe hat maßgeblichen Einfluss auf die Lebenserwartung. Die Abweichungen zwischen reichen und armen Bevölkerungsgruppen sind in den letzten 15 Jahren weiter gewachsen.

Mehr als eine Dekade mehr Lebenszeit

Ausgangspunkt für das Forscherteam der Stanford University um Raj Chetty war der Ansatz, die Auswirkungen des Einkommens auf die durchschnittliche Lebenserwartung im Alter von 40 Jahren abzuschätzen. Bei der Auswertung stellten sie fest, dass es eine erhebliche Differenz zwischen dem jeweils reichsten und ärmsten Prozent der US-Bevölkerung gab. Dieser Unterschied betrug 14,6 Jahre für Männer und 10,1 Jahre für Frauen. Die Einkommenshöhe hat demnach maßgeblichen Einfluss auf die individuelle Lebenserwartung.



Wachsende Kluft zwischen Arm und Reich

Doch die Studie offenbart nicht nur, dass die reichsten US-Bürger durchschnittlich deutlich länger leben als die ärmsten Personen.  Die Ergebnisse zeigten auch, dass sich die Unterschiede bei der Lebenserwartung im Laufe der Zeit erhöht haben. So war diese für die fünf Prozent der Männer im höchsten Einkommenssegment im Studienzeitraum um 2,34 Jahre gestiegen. Für Frauen dieser Einkommensklasse betrug der entsprechende Wert sogar 2,91 Jahre. Betrachtet man hingegen das Äquivalent am Ende der Einkommensschichten – also bei den ärmsten fünf Prozent – stieg deren Lebenserwartung lediglich marginal. Im Untersuchungszeitraum bei den Männern nur um 0,32 Jahre und bei den Frauen um lediglich 0,04 Jahre.

Lebenserwartung variiert bei Ärmeren auch regional

Die Studie stellte außerdem fest, dass die Lebenserwartung für ärmere Menschen auch regional deutlich variiert. Hier waren Abweichungen von bis zu 4,5 Jahren zu verzeichnen. Als Faktor für diese Unterschiede spielte u. a. insbesondere die vom Bundesstaat abhängige Gesetzgebung in Bezug auf den Tabakkonsum eine maßgebliche Rolle. Ebenso abhängig ist die Lebenserwartung für Menschen mit geringem Einkommen in Regionen, die einen hohen Anteil von Einwanderern und/oder Hochschulabsolventen aufweisen. Diese sei dann wiederum deutlich erhöht, berichteten die Forscher. Ebenfalls positive Auswirkungen bewirkten laut der Studie offenbar hohe öffentliche Ausgaben in den jeweiligen Regionen.