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Land oder Stadt – wo altern Menschen gesünder?

Jüngere Senioren haben auf dem Land eine geringere Sterblichkeit, ältere dagegen in der Stadt.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die im Fachmagazin „Public Health“ vorgestellt wurde, wie der Newsletter „Demografische Forschung aus Erster Hand“ unlängst informierte. Demnach haben 60- bis 64-jährige Frauen in ländlichen Regionen eine um 14 Prozent niedrigere Sterberate als gleichaltrige Frauen, die in einem urbanen Umfeld wohnen. Bei den 84- bis 89-Jährigen dagegen lässt sich der genau umgekehrte Fall beobachten. In der Stadt liegt die Sterberate in dieser Gruppe zehn Prozent niedriger als auf dem Land.

Für die Unterscheidung zwischen Stadt und Land wurde die Einwohnerzahl je Quadratkilometer herangezogen. Liegt diese Kennzahl bei weniger als 301, dann gehört der jeweilige Kreis für die Untersuchung dem ländlichen Raum an. Kreise mit mehr als 1.000 Einwohnern je Quadratkilometer zählen als Stadt. Eine solche Auswertung fand sowohl für Deutschland als auch für verschiedene Regionen in Wales und England statt. Auch dort stellten die Autoren der Studie fest, dass ländliche Regionen ihren Sterblichkeitsvorteil mit zunehmendem Alter einbüßen. Allerdings tritt in Wales und England der Umschwung erst später ein, nämlich bei den über 90-Jährigen. „Die Sterblichkeit der 60- bis 89-Jährigen dagegen ist auf dem Land größtenteils deutlich geringer. Sie liegt teilweise gut 20 Prozent unterhalb der Mortalitätsraten gleichaltriger Stadtbewohner“, schreibt Roland Rau, einer der Studienautoren, im Newsletter.

Nähe des Krankenhauses wirkt sich aus

Neben der Lebenserwartung haben die Wissenschaftler auch einen differenzierten Blick auf die einzelnen Altersgruppen geworfen. Je nach Alter dominieren bestimmte Krankheitsbilder und damit verbundene Therapiemöglichkeiten. So treten bei den jüngeren Senioren und Seniorinnen häufiger Krebserkrankungen auf. In höherem Alter dagegen sind die Sterbefälle vermehrt auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen. Daher spielt zum Beispiel die Entfernung des nächstgelegenen Krankenhauses eine unterschiedliche Rolle. Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben Stadtbewohner in der Regel einen Vorteil, weil das Krankenhaus näher gelegen ist. Landbewohner müssen meist weiter fahren. Dies könne auch ein Grund sein, so die Autoren, warum sich die niedrigere Sterblichkeit in höherem Alter zu den städtischen Gegenden verschiebt.