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Erwerbstätigenquote: Mehr-Arbeit im Rentenalter

Ein Vergleich der Erwerbstätigenquote in der Altersgruppe der 65- bis 69-Jährigen zeigt, dass innerhalb einer Dekade immer mehr Menschen in Deutschland und auch insgesamt in Europa im Rentenalter noch arbeiten.

Doch es gibt auch andere Entwicklungen und vor allem sehr deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Staaten. Spitzenreiter dieser EU-Statistik ist Estland. Hier ist nahezu jeder dritte Rentner (29,3 Prozent) noch erwerbstätig, obwohl das Renteneintrittsalter derzeit noch bei 63 Jahren liegt. Auch in Schweden (21,6 Prozent) und in Großbritannien (21,2 Prozent) arbeitet noch jeder fünfte Rentner.  Dort wuchs die Erwerbstätigenquote der Älteren zwar mit am stärksten an, doch in Ländern wie Frankreich, Finnland und Deutschland sowie auf Malta hat sich diese Quote innerhalb des Betrachtungszeitraums mindestens verdoppelt. Deutschland liegt nunmehr über dem EU-Durchschnitt von 11,7 Prozent.

Während sich die Erwerbstätigenquote der älteren Generation zwar in den meisten EU-Staaten erhöhte, war in mehreren EU-Ländern auch ein deutlicher Rückgang zu beobachten. Beispielsweise ging in Portugal der Anteil der Erwerbstätigen über 65 Jahre um zehn Prozentpunkte auf 18,2 Prozent zurück. Auch in Rumänien war ein Rückgang um acht Prozentpunkte auf 17 Prozent zu verzeichnen. Spürbar sank die Quote auch in Zypern, Kroatien, Slowenien, Griechenland und Polen. Mit Werten um die fünf Prozent blieb sie in  Belgien, Ungarn, Spanien, Luxemburg und in der Slowakei weiterhin gering.

Vor allem Männer und Akademiker arbeiten weiter

In Deutschland hat sich die Quote der älteren Erwerbstätigen in zehn Jahren mehr als verdoppelt. Mittlerweile arbeitet bereits jeder siebte Deutsche (14,5 Prozent), der älter als 65 Jahre ist. Im Rentenalter sind vor allem Männer und Akademiker noch erwerbstätig. Zudem sind nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes unter den Erwerbstätigen zwischen 65 und 69 Jahren Selbstständige und mithelfende Familienangehörige überdurchschnittlich vertreten. Doch die Tendenz, im Rentenalter noch zu arbeiten, ist regional recht unterschiedlich ausgeprägt. Das zeigt eine Erhebung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Höhere Erwerbstätigenquote in Wirtschaftsregionen und Stadtstaaten

Demnach weist Baden-Württemberg mit 19,4 Prozent den höchsten Anteil arbeitender 65- bis 70-Jähriger unter allen Bundesländern auf. Am anderen Ende dieser Statistik steht Sachsen-Anhalt mit einer Erwerbstätigenquote von 11,7 Prozent. In den östlichen Bundesländern arbeiten generell weniger Menschen im Rentenalter (13,1 Prozent) als in den westlichen Bundesländern (17,5 Prozent). Die Gründe für diese Unterschiede könnten höhere Rentenleistungen für Frauen in Ostdeutschland und mehr Arbeitsangebote in wirtschaftlich stärkeren Regionen des Westens sein.