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Die mythische Zahl Sieben

In der Zahl Sieben steckt ungeheuer viel Mystik und Symbolik. Sie taucht in unserer Sprache an unzähligen Stellen auf. Aber auch in unser Lebensgefühl und in unsere Lebensplanung hat sie sich eingeschlichen. Das zeigen verschiedene Erhebungen.

Unsere sieben Sachen, die sieben Weltwunder, die sieben Zwerge – mit den Fundstellen zur Zahl Sieben ließen sich Seiten füllen. Sie taucht in Sprichwörtern, Märchen, Mythen, Literatur und Geschichte immer wieder auf. Doch damit nicht genug. Die Zahl Sieben beherrscht unser Leben noch an einer ganz anderen Stelle.

So leben wir sieben Jahre länger als allgemein erwartet. Das zeigen Befragungen zum erwarteten Lebensalter. Das Munich Center for Economics of Aging (MEA) hat vor einigen Jahren Menschen nach der geschätzten Lebenserwartung befragt. Die Frauen kamen im Durchschnitt auf 80,3 Jahre. Nach den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes betrug die durchschnittliche Lebenserwartung jedoch 87,4 Jahre. Die befragten Frauen verschätzten sich also fast genau um sieben Jahre. Die Männer trafen es nicht besser. In der Befragung kam ein Durchschnittswert von 75,8 Jahren heraus. Das Statistikamt gab die Lebenserwartung hingegen mit 82,2 Jahre an. Die Differenz betrug also ebenfalls rund sieben Jahre. Eine ähnliche Befragung, die im vergangenen Jahr von Forsa durchgeführt wurde, führte zu einer Unterschätzung der Lebenserwartung in der gleichen Größenordnung.

7,5 Jahre gefühlte Differenz

Doch nicht nur in der künftigen Lebenszeit spielt die Sieben eine Rolle, sondern auch im heutigen Lebensgefühl. Ein großer Teil der Menschen in der Generation der 65- bis 85-Jährigen beziffert das gefühlte Alter geringer als das tatsächliche. Diese Gefühls-Differenz macht etwa 7,5 Jahre aus. Das zeigte unlängst die Generali Altersstudie 2017. Interessant daran: Nicht nur die jüngeren Älteren fühlen sich jünger, sondern ebenso die 80- bis 85-Jährigen.  Jeder zweite Befragte dieser Altersgruppe fühlt sich – allen Altersbeschwerden zum Trotz – jünger, als es seinem kalendarischen Alter entspricht. Diese Wahrnehmung bleibt also bis ins höhere Alter erhalten.

Mental falsch verankert

Warum Lebenserwartung und Lebensgefühl ausgerechnet um sieben Jahre differieren, lässt sich nicht erklären. Aber einige Gründe für die Abweichung schon. Bei der Lebenserwartung schlägt uns die eigene Erfahrung ein Schnippchen. Wer über die Länge des eigenen Lebens nachdenkt, hat dabei nicht selten seine Eltern oder Großeltern vor Augen. Doch dieser mentale Anker macht an der falschen Stelle fest. Der Blick zurück taugt nämlich nicht zur Abschätzung der eigenen Lebenserwartung. Die Menschen werden immer älter. Pro Jahrzehnt statistisch gesehen um 2,5 Jahre. Damit lebt jede Generation etwa 7,5 Jahre länger als die vorherige.

70-Jährige heute so fit wie früher 60-Jährige

Beim Lebensgefühl wiederum besitzen wahrscheinlich die Lebensumstände den bestimmenden Einfluss. So stellt der Deutsche Alterssurvey zum Beispiel fest, dass die Menschen in der zweiten Lebenshälfte heute über eine deutlich bessere körperliche Gesundheit verfügen, als dies in den zurückliegenden Jahrzehnten der Fall war. 70-Jährige sind heute in der Regel so fit und gesund, wie es 60-Jährige vor 20 Jahren waren. Dazu beigetragen haben vor allem veränderte Arbeitsbedingungen und wirkungsvollere medizinische Betreuung.

Wir wissen nicht, wie sich Menschen in sieben oder 77 Jahren fühlen werden, aber eines steht heute schon  fest: Die Lebenserwartung nimmt weiter zu. Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock geht davon aus, dass jedes zweite heute in Deutschland geborene Kind ein Alter von über 100 Jahren erreicht. Klingt mythisch, ist aber sehr wahrscheinlich.