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Deutschland altert: DIA bei Young Leaders

Hat der Mensch ein Verfallsdatum? Mit dieser provokanten Frage begann der Vortrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge auf dem Jugend-Presse-Kongress im Rahmen der 57. young leaders Akademie in Strausberg bei Berlin.

Die Lebenserwartung steigt und steigt und steigt. Seit Jahrhunderten. Ein Ende des Trends ist bislang nicht abzusehen, auch wenn manch Wissenschaftler eine biologische Grenze für wahrscheinlich hält. 2,5 Jahre, drei Monate, sechs Minuten – diese drei Zahlen präsentierte DIA-Sprecher Klaus Morgenstern den rund 100 jugendlichen Meinungsführern von morgen, die sich im Zentrum für Informationsarbeit der Bundeswehr eingefunden hatten, zur Veranschaulichung des demografischen Trends.

Die Lebenserwartung nimmt statistisch alle zehn Jahre um 2,5 Jahre, jedes Jahr um drei Monate und jeden Tag um sechs Minuten zu. Jedes vierte Mädchen, das im vergangenen Jahr auf die Welt kam, wird 100 Jahre alt. Das verblüffte die jugendlichen Zuhörer schon ein wenig. Sie beschäftigten sich in den Tagen der young leaders Akademie neben der demografischen Entwicklung auch mit den Chancen der Digitalisierung, den Gefahren des Terrorismus und der Freiheit als Lebenselexier der Gesellschaft.

Die gedanklichen Anstöße zur Alterung unserer Gesellschaft, zum Altersbild, das die jüngeren Generationen besitzen, und zu den Faktoren, die ein langes Leben begünstigen, lieferten den Einstieg in eine etwa zweistündige Diskussion mit den Akademieteilnehmern. Unter ihnen viele Schülersprecher, Abgeordnete in Jugendparlamenten, ehrenamtliche Projektleiter in Sportvereinen oder sozialen Einrichtungen und „Blattmacher“ in Schülerzeitungsredaktionen. Sie wollten wissen, ob junge Menschen überhaupt noch auf die gesetzliche Rente bauen können oder ob das Rentengebäude eigentlich schon viel zu brüchig sei. DIA-Sprecher Dieter Weirich blieb bei seiner Antwort im Bild der Fragesteller: „Das Haus renovieren? Ja! Es abreißen? Nein!“

Nach der Reform ist vor der Reform

Auch wenn manchmal in der Öffentlichkeit der Eindruck entstehe, die demografischen Probleme im Rentensystem seien über Nacht entdeckt worden, so habe es in der Vergangenheit immer schon Reformen am Rentensystem gegeben, um es auf die veränderten Bedingungen einzustellen. „Jetzt kommt es vor allem darauf an, sich Gedanken für die Zeit nach 2030 zu machen. Bis zu diesem Zeitpunkt ist vieles schon im Gesetz geregelt“, steckte DIA-Sprecher Morgenstern den nächsten Reformschritt ab. Die gesetzliche Rente kann an verschiedenen Stellschrauben nachjustiert werden: Rentenniveau, Beitragssatz, Staatszuschuss, Renteneintrittsalter. „Die Politik muss gemeinsam mit den Experten entscheiden, welche davon sich für die nächste Reform am besten eignen.“

Zukunftswerkstatt geht in die Verlängerung

Um das Zusammenleben von Jung und Alt ging es am nächsten Tag in der Zukunftswerkstatt, die young leaders und DIA seit dem vergangenen Jahr gemeinsam veranstalten. Einen Vormittag lang wurden Ideen entwickelt, wie das Zusammenspiel der Generationen, vielleicht auch mit Hilfe von Handy, Apps & Co., neu organisiert werden kann. Sechs Gruppen fahndeten zum Beispiel gemeinsam nach Apps für den Alltag, mit denen Nachbarschaftshilfe smart wird. Mit der Zukunftswerkstatt wurde der seit 2016 laufende Wettbewerb noch einmal um eine zweite Etappe verlängert, um Ideen, Konzepte und nachahmenswerte Beispiele für die Bewältigung des demografischen Wandels in Deutschland zu finden.