Die Diagnose „Demenz“ entwickelt sich für die meisten Staaten zu einer enormen Herausforderung: Bis zum Jahr 2050 verdreifacht sich die Zahl der demenzkranken Menschen weltweit.
Die Krankheit ist mittlerweile von einer solchen Brisanz, dass sich unlängst zum ersten Mal die Gesundheitsminister der G8-Staaten damit befassten.
Galt Demenz – schon aufgrund der wesentlich höheren Lebenserwartung seiner Bevölkerungen – lange Zeit vornehmlich als Thema der Wohlstandsgesellschaften dieser Welt, werden schon in naher Zukunft auch arme Länder immer gravierender mit dieser Problematik konfrontiert. So wird sich die Zahl der derzeit weltweit rund 44 Millionen Demenz-Fälle bis zum Jahr 2050 laut Angaben der Organisation Alzheimer Disease International (ADI) auf 135 Millionen ungefähr verdreifachen. In Europa wären dann voraussichtlich ca. 21 Millionen Menschen von dieser Krankheit und allen damit verbundenen Folgen betroffen und die Angehörigen mit. Die entsprechenden Zahlen werden auch für Deutschland drastische Auswirkungen haben.
Besondere Dramatik besitzt der Fakt, dass infolge des demografischen Wandels die Zahl der Neuerkrankungen die Sterbefälle unter den erkrankten Menschen zunehmend übersteigen wird. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies: pro Jahr steigt die Fallzahl allein dadurch um 40.000 beziehungsweise mehr als 100 Fälle Tag für Tag. Diese Entwicklung rückt in den Fokus der Bevölkerung. Zu den größten und am häufigsten genannten Ängsten der Deutschen zählt die Sorge, im Alter an Demenz zu erkranken und als Pflegefall zu enden. Doch gerade in dieser Hinsicht offenbart eine kürzlich im Medizinjournal „The Lancet“ veröffentlichte Studie einen gewissen Grund zur Hoffnung. Laut dieser Studie deutet einiges darauf hin, dass Senioren im Jahr 2011 vergleichsweise durchschnittlich deutlich seltener an Demenz erkrankten als noch 20 Jahre zuvor.
Veröffentlichung der Organisation Alzheimer Disease International