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Ausländer tragen den Beschäftigungszuwachs

Der jüngste Bericht der Bundesagentur für Arbeit zeigt, wie konkret der immer wieder beschworene demografische Wandel sich in der Statistik niederschlägt.

So machte die Agentur bei der Präsentation der Arbeitsmarktzahlen für August auf eine interessante Entwicklung aufmerksam. Zum Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung trugen in jüngster Vergangenheit nur Ausländer bei, die eine Arbeit in Deutschland fanden.

So gingen nach der neuesten Statistik im Juli dieses Jahres 45,9 Millionen Menschen einer Erwerbsarbeit nach. Sie waren also entweder als Arbeitnehmer in einem sozialversicherungspflichtigen Job, in einem Beamtenverhältnis, selbstständig oder übten einen Minijob aus. Verglichen mit dem Vorjahresstand befanden sich damit 339.000 Menschen mehr in Arbeit. Die Beschäftigung in Deutschland wächst also trotz aller Krisen und Belastungen weiterhin. Die Chefin der Arbeitsagentur, Andrea Nahles, wies aber zugleich darauf hin, dass dieser Anstieg inzwischen mit einem geringeren Tempo stattfindet. Vor und auch kurz nach der Corona-Pandemie seien jährliche Zuwächse von 500.000 und mehr zu beobachten gewesen.

Zuwachs verlangsamt sich

Ähnlich wie bei der gesamten Beschäftigung verhält es sich bei den sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmern. Dazu liegt die Statistik bis Juni 2023 vor: So waren in diesem Monat 34,7 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 234.000 mehr als vor einem Jahr. Der Aufwuchs hat also auch in diesem Bereich stattgefunden, aber er fiel ebenso langsamer aus. Zuvor waren es mehr als eine halbe Million.

Ohne Zuzug von Fachkräften geht es nicht mehr

Der bedenkliche Trend ist allerdings ein anderer: Der Zuwachs geht einzig und allein auf das Konto ausländischer Arbeitskräfte. Die Zahl der Beschäftigten mit einem ausländischen Pass erhöhte sich um 331.000 auf 5,3 Millionen. Gleichzeitig ging die Zahl sozialversicherungspflichtig beschäftigter Deutscher um 97.000 auf 29,4 Millionen zurück. Deutlicher kann sich die Alterung der Bevölkerung nicht zeigen. Es gehen wesentlich mehr Menschen in Rente, als jüngere in das Erwerbsleben eintreten. Derzeit reichen also eine wachsende Erwerbsneigung unter Frauen und der Wiedereintritt von zuvor Arbeitlosen nicht aus, um die Effekte der Alterung des Arbeitskräftepotenzials auszugleichen. Deutschland braucht den Zuzug von Arbeitskräften aus dem Ausland, um seine Leistungsfähigkeit zu erhalten.