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Alterung in Europa nahezu ohne Ausnahme

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Der demografische Wandel zeigt sich in nahezu allen EU-Staaten. Fast überall wird die Bevölkerung älter. Nur ein Mitgliedsstaat schaffte in der letzten Dekade die Ausnahme.

Das Medianalter der Bevölkerung in der Europäischen Union ist zwischen 2011 und 2021 von 41,6 auf 44,1 Jahre gestiegen. Auf die weit verbreitete Alterung weist der iwd – der Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft hin.

Rund 447 Millionen Menschen leben in den EU-Staaten. Sie trifft die Alterung mit unterschiedlicher Wucht. Während Deutschland mit einem Medianalter von 45,9 Jahren schon deutlich über dem EU-Schnitt liegt, verlief hierzulande die Alterung in den letzten zehn Jahren noch halbwegs moderat. Zwischen Anfang 2011 und Anfang 2021 betrug der Zuwachs „nur“ 1,2 Jahren. Das liegt natürlich vor allem daran, dass die deutsche Bevölkerung auch 2011 schon überdurchschnittlich alt war.

Spitzenreiter Spanien

Drastisch fällt der demografische Wandel allerdings in einigen südeuropäischen Staaten aus. Ganz besonders sichtbar wird das an Spaniens Bevölkerung. Ihr Medianalter hat sich zwischen 2011 und 2021 um fast viereinhalb Jahre erhöht und liegt nunmehr bei 44,7 Jahren. Auch Portugal (plus 4,1 Jahre), Griechenland, Slowakei und Irland (jeweils plus vier Jahre) verzeichnen im Vergleichszeitraum einen deutlichen Anstieg des Medianalters ihrer Bevölkerungen. Das kann möglicherweise daran liegen, dass in diesen Ländern jüngere Menschen aufgrund von unsicheren Perspektiven traditionell eher in prosperierenden EU-Staaten Arbeit suchen und mitunter dort auch bleiben. Zudem sorgen geringere Geburtenraten dafür, dass das Durchschnittsalter steigt.

Ausnahme Schweden

Der einzige EU-Mitgliedsstaat, der sich nicht in diese Richtung entwickelt, ist Schweden. Dessen Bevölkerung hat sich innerhalb der betrachteten zehn Jahre sogar etwas verjüngt. 2021 lag das Medianalter der schwedischen Bevölkerung bei 40,6 Jahren. Dagegen betrug es 2011 betrug noch rund zweieinhalb Monate mehr. Hier wirkt sich die höhere Geburtenrate positiv auf den Altersdurchschnitt aus, so bekommt in Schweden jede Frau derzeit im Schnitt 1,71 Kinder. 

Niedrige Geburtenraten

Am anderen Ende der Geburtenrate-Skala liegt Malta mit 1,14 geborenen Kindern. Dennoch blieb in Malta das Medianalter während der vergangenen zehn Jahre konstant. Das mag vielleicht auch dadurch begründet sein, dass die kleine Mittelmeerinsel einen Zuzug jüngerer Menschen fördert, durch freizügige EU-Einbürgerungs- oder ExPats-Angebote. Auch in Spanien bekommt eine Frau durchschnittlich nur 1,23 Kinder. Ähnlich niedrig ist die Quote in Italien mit 1,26 Kindern. Zum Vergleich: Frauen in Deutschland bekommen derzeit im Durchschnitt 1,54 Kinder. Dagegen weisen Rumänien (1,77 Kinder) und Frankreich (1,86 Kinder) die höchsten Geburtenraten auf.