Je älter die Menschen sind, desto größer ist der Unterschied zwischen dem gefühlten und dem tatsächlichen Alter. Das ist ein Ergebnis der Altersbilder-Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA).
60 sind die neuen 50 – auf diese scheinbar unlogische Gleichung lässt sich die Wahrnehmung der älteren Generation komprimieren.
Jüngere fühlen sich häufiger einsam
Aber auch die Bilder, die sich die einzelnen Generationen voneinander machen, sind zum Teil erstaunlich. So wird Alter landläufig oft mit Einsamkeit gleichgesetzt. Es kursieren die Vorstellungen von Alleinlebenden, die ihren Partner verloren haben oder das Alter als ewiger Single verbringen. In jungen Jahren hingegen erwartet man viel Geselligkeit und einen großen Freundeskreis. Die Wirklichkeit indes ist eine andere. Jeder elfte Deutsche (9 Prozent) fühlt sich einsam. Dabei fühlen sich unter den unter 50-Jährigen (12 Prozent) doppelt so viele Befragte einsam als unter den über 50-Jährigen (6 Prozent).
Im Widerspruch zur üblichen Erwartung
Das widerspricht dem üblichen Empfinden. Auch die Ergebnisse der Befragung spiegeln ein anderes Erwartungsbild wider. So meinten 40 Prozent aller Befragten, dass sich unter 50-Jährige einsam fühlten, darunter 44 Prozent der unter 50-Jährigen. Sogar zwei Drittel aller Befragten (65 Prozent) meinen, dass sich die über 50-Jährigen einsam fühlen, darunter 63 Prozent der über 50-Jährigen. Die erwartete Einsamkeit ist zum einen deutlich größer, als von den Befragten selbst erlebt. Zum anderen wird Einsamkeit viel stärker bei den Älteren vermutet, was diese in der Selbsteinschätzung aber ganz anders beurteilen.
Unsere Altersbilder stimmen nicht
Offensichtlich stimmen unsere Altersbilder nicht mit der Wirklichkeit überein. Gerade die Bewertung der höheren Jahrgänge, das deutete sich bereits in einer Untersuchung in diesem Sommer an, werden von den Jüngeren anders beurteilt, als sie es selbst empfinden. So schätzen Senioren ihre Lebensqualität selbst deutlich besser ein als Jugendliche und Erwachsene im mittleren Alter. Das zeigte die INSA-Studie „50plus“, die vom DIA mit getragen wurde. Danach meint gerade einmal jeder Zweite, dass es den Menschen im Rentenalter gut geht.