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Was zählt bei der Mitarbeitersuche?

Flexibles Arbeiten (19 Prozent), Gehalt und Bonus (17 Prozent) sowie die berufliche Weiterentwicklung (13 Prozent) sind die drei wichtigsten Faktoren für die Gewinnung von Arbeitskräften.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Untersuchung, wie Mitarbeiter im Unternehmen gehalten werden können. Das ergab eine Umfrage unter Personalmanagern, die an der HR-Branchenkonferenz für Banken und Versicherungen von WTW im März teilnahmen. Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen (45 Prozent) haben Fair Pay auf der Agenda, stehen aber noch am Anfang der Vorbereitungen auf die EU-Direktive zur Entgelttransparenz.

„Die Arbeitswelt und die Erwartungen an das Total Rewards Offering haben sich mit Corona verändert. Durch die Pandemie haben viele Mitarbeiter erhebliche Herausforderungen erlebt. Das hat zu einer höheren Sensibilität und Wertschätzung für die Total Rewards geführt“, stellt Florian Frank, Head of Work & Rewards bei WTW Deutschland, fest. „Damit Unternehmen mit ihren Total Rewards ihre Ziele erreichen, müssen sie ausgewogen sein und zusammenwirken.“

Wie die WTW-Studie „Global Benefits and Attitudes 2022“ zeigt, sind Gehalt und Arbeitsplatzsicherheit aus Sicht der Mitarbeiter die wichtigsten Themen, um neue Talente zu gewinnen. Jedoch gibt es große Unterschiede zwischen den Generationen. So legt die Generation Z beim Eintritt in die Arbeitswelt weniger Wert auf Job-Sicherheit. Flexible Arbeit wird als selbstverständlich wahrgenommen. Zudem stehen der Erwerb von neuen Fähigkeiten und die Karriereentwicklung im Fokus. „Arbeitnehmer der jüngeren Generationen haben andere Ansprüche an Benefits. Unternehmen sind gefragt, die über ein breites Benefits-Angebot verfügen, damit sie Vertreter aller Generationen ansprechen“, sagt Frank.

Fair Pay steigert Attraktivität von Arbeitgebern

Neben einem ausgewogenen Benefits-Angebot hat auch das Thema Fair Pay einen maßgeblichen Einfluss auf die Arbeitgeberattraktivität. Dadurch lässt sich die Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern stärken. Vor kurzem haben sich das Europäische Parlament und die EU-Mitgliedsstaaten auf Änderungen an der vorgeschlagenen Entgelttransparenzrichtlinie geeinigt. Davon sind alle privatwirtschaftlichen und öffentlichen Arbeitgeber in der EU betroffen. Die Richtlinie zielt darauf ab, gleiches Entgelt für gleiche oder gleichwertige Arbeit zwischen Männern und Frauen zu gewährleisten, indem sie den Arbeitnehmern weitreichende neue Informationsrechte über ihr eigenes Arbeitsentgelt und das Arbeitsentgelt ihrer männlichen und weiblichen Kollegen gewährt.

Knapp über die Hälfte der befragten Unternehmen (53 Prozent) auf der HR-Branchenkonferenz verfügen über Grundwissen zu dieser Direktive. 13 Prozent wissen gut über die Verordnung Bescheid, 34 Prozent haben sich gar nicht informiert. Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen hat das Thema aber im Blick. 27 Prozent haben das Gender Pay Gap bereits ausgewertet, 16 Prozent haben mit der Analyse begonnen und etwa die Hälfte (45 Prozent) steht am Anfang bei dem Thema. Allerdings haben zwölf Prozent bisher keine Schritte unternommen.