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Wandel der Arbeitswelt kommt in Fahrt

Deutsche Unternehmen erwarten in den nächsten drei Jahren einen bedeutenden Wandel der Arbeitswelt. 70 Prozent nutzen Automatisierung und wollen diese ausbauen.

Außerdem ist die Hälfte (50 Prozent) der Meinung, dass sie durch die Erschließung neuer Talentquellen Mehrwert für die Organisation schaffen können. Zudem erwarten deutsche Arbeitgeber, dass 62 Prozent der Mitarbeiter hybrid arbeiten werden. Im weltweiten Vergleich agierten die deutschen Unternehmen bislang zögerlich. Nun wollen sie beim Wandel der Arbeitswelt aufholen. Das zeigt der neue Dynamics of Work Survey 2023 von WTW.

„Der Wandel in der Arbeitswelt wird vor allem durch zwei Themen angetrieben: die Digitalisierung und die Nachwirkungen der Pandemie“, sagt Florian Frank, Head of Work & Rewards bei WTW. „Mit der Digitalisierung werden einfache Arbeitsprozesse immer stärker automatisiert. Damit verändern sich viele Jobs, einige fallen weg, andere werden neu geschaffen. Unternehmen stehen nun in der Verantwortung, ihre Mitarbeitenden für diese umgestalteten Arbeitsprozesse zu befähigen. Zudem hat die Pandemie bewiesen, dass alternative Arbeitsmodelle wie Homeoffice funktionieren. Solche Modelle sind gekommen, um zu bleiben. Es werden sogar mehr werden.“

Vorbereitung durch Trainingsprogramme

Laut des Dynamics of Work Surveys erwarten 42 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland eine Zunahme von Digitalisierung und Automatisierung. Aus diesem Grund haben jeweils knapp zwei Fünftel (39 Prozent) die interne Kommunikation gestärkt und Rollenbeschreibungen neu definiert. „Aktuell führen viele Unternehmen einen Soll-Ist-Abgleich zwischen den bereits vorhandenen und den in Zukunft benötigten Skills durch“, sagt Frank. „Damit geht natürlich ein tiefgreifender Wandel in der Organisation einher, den Unternehmen durch interne Kommunikation begleiten müssen. Zudem müssen sie die Mitarbeitenden durch Trainingsprogramme auf diese Zukunft vorbereiten. Mit dieser neuen Skill-Landschaft sind Firmen auch gefragt, ihre Vergütungsstrukturen anzupassen.“

Home-Office statt Umzug

In den nächsten drei Jahren wollen deutsche Unternehmen ihre Strategie vor allem bei drei Themen anpassen: Rekrutierung, Arbeitszeit und Ort der Arbeitsverrichtung. Knapp drei Viertel (72 Prozent) möchten neue Talente aus anderen Gegenden rekrutieren und ihnen ermöglichen, statt eines Umzugs an den neuen Arbeitsort vollständig vom Home-Office aus zu arbeiten. Zwei Drittel (66 Prozent) möchten die Wochenarbeitszeit anpassen oder Teilzeitarbeit fördern. 59 Prozent möchten ihren Mitarbeitenden ermöglichen, ihre Home-Office-Tätigkeit für eine gewisse Zeit im Ausland auszuüben und damit beispielsweise den Aufenthalt im Urlaubsland zu verlängern.

Deutschland hat Aufholbedarf

Der internationale Vergleich zeigt, dass Unternehmen weltweit ihre Strategie in diesen drei Bereichen viel weniger anpassen möchten. Beispielsweise hat knapp die Hälfte (49 Prozent) der internationalen Unternehmen nicht vor, ihre Strategie bei der Rekrutierung von Talenten im Ausland zu verändern. Das gilt auch für die Anpassung der Arbeitszeit (64 Prozent) und dem Arbeiten im Ausland (55 Prozent). Florian Frank erklärt dazu: „Unternehmen in anderen Ländern, beispielsweise in Großbritannien oder in Nordamerika haben bereits viel unternommen. Zum Teil sind sie auch weniger stark vom demografischen Wandel und Fachkräftemangel betroffen.“