In den vergangenen Jahrzehnten ist die Erwerbsbeteiligung von Frauen zwar deutlich gestiegen, doch immer mehr von ihnen gehen nur einer Teilzeiterwerbstätigkeit nach. Das hat Folgen, vor allem finanziell.
Die bereits seit einigen Jahren anhaltende stabile Wirtschaftslage in Deutschland wirkt sich auch positiv auf den Arbeitsmarkt und die Erwerbstätigkeit aus. So ist die gesamte Erwerbsbeteiligung hierzulande seit Mitte der 1990er Jahre deutlich gestiegen.
Quoten stiegen seit Mitte der 90er stark an
Teilzeiterwerbstätigkeit ist eine weibliche Domäne. Die Teilzeitquote bei Frauen lag 2017 in ganz Deutschland auf einem deutlich höheren Niveau als noch Mitte der 1990er Jahre. Sie betrug 2017 in den alten Bundesländern gut 38 Prozent. In den neuen Bundesländern lag diese Quote bei etwa 27 Prozent. Damit war ihr Wert jeweils mehr als zehn Prozentpunkte höher als noch Mitte der 1990er Jahre (West: 25 Prozent / Ost: 12 Prozent). Zwar stieg auch die Teilzeit von Männern prozentual an, aber mit weniger Tempo. So betrug die Teilzeitquote von Männern – gemessen an allen erwerbsfähigen Männern – Mitte der 1990er Jahre in Deutschland etwa sechs Prozent. Bis 2017 stieg sie auf rund zehn Prozent an.
Biografie und Bildung sind entscheidende Faktoren
Das Erwerbsleben von Frauen wird vor allem durch Zeiten für Erziehung oder Pflege geprägt oder besser gesagt unterbrochen. Das geschieht nicht selten auch zulasten einer höheren Qualifizierung oder kontinuierlichen Karriereplanung. Zudem konstatieren die Studienautoren bei Frauen auch sogenannte unbeobachtbare Charakteristika, die das Lohnniveau negativ beeinflussen. Dazu zählen unter anderem Arbeitsmarktorientierung, Talent oder Ehrgeiz. Damit einher geht die Tatsache, dass zunehmend Frauen mit weniger Berufserfahrung sowie mit niedrigen oder mittleren Bildungsabschlüssen berufstätig sind. In diesen beiden Gruppen hat sich der Anteil der Frauen mit Teilzeiterwerbstätigkeit seit den 1990er Jahren nahezu verdoppelt. Bei den Frauen mit hoher Qualifikation ist er hingegen weniger stark gestiegen. Die Minder-Qualifikation wirkt sich in der Regel längerfristig auch auf die Gehaltsstruktur aus. So reduziert sich bei Frauen mit Teilzeiterwerbstätigkeit das erreichbare Lebenseinkommen.
Niedrigere Stundenlöhne für Teilzeitbeschäftigte
Wer weniger arbeitet, verdient weniger. Das ist klar. Es liegt aber nicht nur an der geringeren Wochenarbeitszeit, wenn Teilzeitbeschäftigte insgesamt ein geringeres Lebenseinkommen erhalten. Ebenso maßgeblich ist der gezahlte Stundenlohn.