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Mindestlohnerhöhung verbesserte viele Einkommen

Eingeführt wurde der Mindestlohn zum 1. Januar 2015. Damals lag er bei 8,50 Euro. Im Oktober 2022 gab es die letzte Mindestlohnerhöhung, von der Millionen Menschen in Deutschland profitierten.

Im Zuge dieser jüngsten Mindestlohnerhöhung hat sich die Einkommenssituation von rund 5,8 Millionen Menschen in Deutschland verbessert. Die Lohnerhöhung von vorher 10,45 Euro auf nunmehr 12,00 Euro pro Stunde führte zu einer rechnerischen Steigerung der Verdienstsumme um 9,6 Prozent. Das entspricht in der Summe einem Plus von 480 Millionen Euro, so das Statistische Bundesamt.

Die neue Mindestlohnerhöhung wirkt sich allerdings unterschiedlich auf die Bevölkerung aus. Fast jedes siebte Arbeitsverhältnis (14,8 Prozent) in Deutschland war von der Erhöhung betroffen. Aber Frauen (18 Prozent) und Beschäftigte in Ostdeutschland (18 Prozent) profitierten überdurchschnittlich von der Mindestlohnerhöhung. Zum Vergleich: bei den Männern sind es zwölf Prozent und bei den Arbeitnehmern im Westen Deutschlands 14 Prozent.

Niedriglohnsektor nimmt ab

Unter den Branchen standen das Gastgewerbe (48 Prozent) und die Land- und Forstwirtschaft (41 Prozent) ganz vorn. Beschäftigte dieser Bereiche profitierten überdurchschnittlich von der Erhöhung des Mindestlohns. Zudem hat die Anhebung des Mindestlohns zu einer deutlichen Verkleinerung des Niedriglohnsektors in Deutschland geführt. Dieser definiert sich durch Löhne weniger als zwei Drittel des mittleren Einkommens. Im Oktober 2022 gab es 6,1 Millionen Arbeitsplätze mit weniger als 12,76 Euro pro Stunde. Das sind 1,5 Millionen Niedriglohnjobs weniger als noch sechs Monate zuvor. Insgesamt reduzierte sich der Anteil der Niedriglohnjobs von 19 auf rund 15 Prozent.

Weitere Steigerung in Sicht

Auch wenn die Wirtschaft im Vorfeld klagte und die Bestimmung der Höhe des Mindestlohns Aufgabe einer Kommission ist, deutet Bundesarbeitsminister Hubertus Heil bereits auf eine mögliche weitere Erhöhung des Mindestlohns im Jahr 2024 hin. Die absehbar hohen Tarifabschlüsse und eine weiterhin hohe Inflation könnten sich in einer zusätzlichen Anhebung des Mindestlohns niederschlagen, prognostiziert der Minister in der öffentlichen Debatte.

In den letzten Jahren hat Deutschland einen stetigen Anstieg des gesetzlichen Mindestlohns erlebt. Dieser wurde 2015 eingeführt, um die Arbeitsbedingungen für Niedriglohnbeschäftigte zu verbessern und die Lohnungleichheit zu verringern. Seitdem ist er schrittweise von 8,50 Euro auf 12,00 Euro gestiegen. Darin spiegeln sich die Bemühungen Deutschlands wider, insbesondere die Einkommenshöhe und damit die Lebensqualität von Geringverdienern zu verbessern. Außerdem wurde eine gerechtere Verteilung des Wohlstands angestrebt.