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Gehälter steigen 2024 um etwa vier Prozent

Im Jahr 2024 steigen die Gehaltsbudgets in deutschen Unternehmen wieder erheblich an. Durchschnittlich wird mit einem Gehaltsanstieg von 4,1 Prozent gerechnet.

Auch wenn der Rekordwert dieses Jahres in Höhe von 4,3 Prozent knapp verfehlt wird, liegt die Erhöhung immer noch deutlich über dem Gehaltsanstieg von 2022 (3,8 Prozent) und weit über den Erhöhungen der Gehälter in den letzten zehn Jahren (beispielsweise rund 2,5 Prozent im Jahr 2021). Zu diesem Ergebnis kommt der Salary Budget Planning Report der Unternehmensberatung WTW.

„Die steigenden Gehaltsbudgets zeigen, dass Unternehmen weiterhin bestrebt sind, in einem dynamischen Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben“, sagt Florian Frank, Head of Work & Rewards bei WTW. „Unternehmen, die klare Vergütungsstrategien besitzen und deren Einflussfaktoren kennen, werden erfolgreicher sein, Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten.“

Als Hauptgründe für steigende Gehaltsbudgets gaben die befragten Unternehmen die anhaltende Inflation (71 Prozent) sowie die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt (50 Prozent) an. 23 Prozent nannten als Grund auch die Erwartungshaltung der Beschäftigten. Zudem beeinflussen weitere Faktoren die Planung der Gehaltsbudgets: Ein Viertel der befragten Unternehmen erwartet künftig schwächere Unternehmensergebnisse oder ein Fortschreiten der Inflation. Gut ein Fünftel (21 Prozent) steht unter deutlichem Kostendruck.

Vergütungsstrukturen auf dem Prüfstand

Als Reaktion auf den anhaltenden Druck ergreifen Unternehmen verschiedene Maßnahmen, um neue Talente zu gewinnen. Ein Drittel (33 Prozent) hat damit begonnen, die Gehälter beim Einstieg ins Arbeitsverhältnis anzuheben. Ebenso viele Arbeitgeber möchten die Vergütungsstrukturen aller Mitarbeiter überprüfen. Zudem möchten Unternehmen Arbeitnehmer in höheren Gehaltsstufen einstellen (33 Prozent) und verstärkt auf Bonuszahlungen setzen (28 Prozent).

Neben Gehaltsanpassungen setzen Unternehmen auch auf nicht-monetäre Maßnahmen, um neue Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen legt deshalb den Fokus auf eine flexiblere Gestaltung des Arbeitsumfeldes (57 Prozent) sowie auf mehr Diversität und Inklusion (54 Prozent). Weitere Änderungen sind in den Bereichen Gesundheitsbenefits (30 Prozent), verbesserte Kompensationsprogramme (24 Prozent) und dem Ausbau von Fortbildungsprogrammen (27 Prozent) zu erwarten. „Gehälter und Boni sind die eine Seite der Medaille“, sagt Frank. „Unternehmen, die als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden wollen, müssen auch darüber hinaus ihre Benefits entsprechend den Wünschen ihrer Mitarbeiter gestalten.“

EU-Richtlinie bringt Bewährungsprobe

Auch die EU-Direktive zur Entgelttransparenz ist künftig ein zentraler Faktor für Gehaltsbudgets. Mit Inkrafttreten der Direktive sind Arbeitgeber bis zum Jahr 2026 dazu angehalten, ihre Vergütungsstrukturen offenzulegen. In Vorbereitung darauf sollten sie die kommenden Jahre nutzen, um Unwuchten in den Vergütungsstrukturen entgegenzuwirken. Florian Frank dazu: „Die EU-Richtlinie wird die Vergütungssysteme von Arbeitgebern auf die Probe stellen. Wir empfehlen daher dringend, die verbleibende Zeit zu nutzen, um mehr Fairness bei der Vergütung zu etablieren. Der Salary Budget Planning Report liefert den Personalverantwortlichen hierfür wichtige Benchmarks.“