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Gebildete Rentner sind häufiger berufstätig

Wer im Ruhestand arbeitet, muss finanzielle Engpässe überbrücken. Diese Aussage ist so nicht haltbar. Ganz im Gegenteil: Gerade Rentner mit hohem Bildungsstatus und damit verbunden hohen Renten bleiben häufiger nach dem Berufsleben erwerbstätig.

Immer mehr Rentner arbeiten im Ruhestand. Die Hauptmotive dafür sind der Kontakt zu anderen Menschen, Spaß an der Arbeit und das Gefühl, gebraucht zu werden. Finanzielle Gründe sind für die überwiegende Mehrheit zweitrangig.

Das offenbart eine neue Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit. Demnach sind Rentner mit höherem Haushaltseinkommen besonders häufig im Ruhestand erwerbstätig. Das bleibt auch so, wenn nicht das Haushaltseinkommen insgesamt, sondern nur die gesetzlichen Rentenzahlungen miteinander verglichen werden. Senioren arbeiten umso öfter, je höher ihr gesetzlicher Altersbezug ausfällt. Finanzielle Gründe fließen dabei eher untergeordnet in die Entscheidung ein, weiterhin berufstätig zu bleiben. Mehr als jeder siebente Rentner ist gegenwärtig auf dem Arbeitsmarkt aktiv. Knapp die Hälfte bleibt beim gleichen Unternehmen beschäftigt wie vor dem Eintritt in den Ruhestand. Im Durchschnitt arbeiten Rentner knapp 15 Stunden in der Woche. Spätestens mit 75 Jahren ist dann aber für die meisten Schluss. Lediglich zwei Prozent der berufstätigen Senioren sind älter als 75.

Akademiker-Rentner sind besonders arbeitswillig

Rund 38 Prozent der erwerbstätigen Rentner weisen darüber hinaus einen akademischen Abschluss auf. Bei den Nichterwerbstätigen trifft das hingegen nur auf 28 Prozent zu. Ein mittleres oder hohes Bildungsniveau erhöht nach den Studienergebnissen folglich die Wahrscheinlichkeit, auch im Ruhestand weiter zu arbeiten. Über 90 Prozent der arbeitenden Senioren nennen dabei folgende drei Gründe für die Entscheidung zur Erwerbstätigkeit im Ruhestand:

  1. Spaß an der Arbeit (97 Prozent)
  2. Weiterhin eine Aufgabe haben (92 Prozent)
  3. Kontakt zu anderen Menschen (91 Prozent)

Finanzielle Motive nennt nicht einmal der Hälfte der Befragten (43 Prozent). Wenig überrascht dagegen die Feststellung, dass Personen in den unteren Einkommensgruppen die finanzielle Situation überdurchschnittlich häufig als Motiv angeben. Der Hauptgründe gegen einen Job in der Rentenzeit sind neben gesundheitlichen Beschwerden laut den Studienteilnehmern ein ausreichendes Haushaltseinkommen sowie die Aussagen, im Leben genug gearbeitet zu haben und keine weiteren Verpflichtungen eingehen zu wollen.