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Ein Drittel der Arbeitnehmer hat keine Rücklagen

36 Prozent der Erwerbstätigen leben von Gehaltsabrechnung zu Gehaltsabrechnung. Mehr als ein Drittel der deutschen Arbeitnehmer hat folglich kein finanzielles Polster.

Dabei sind Ersparnisse gerade in Krisenzeiten wie diesen enorm wichtig. Zudem wirken sich Geldsorgen negativ auf die Jobleistung aus. So leidet nicht nur die Produktivität, sondern auch der Gesundheitszustand der Erwerbstätigen.

Das geht aus einer aktuellen Studie von Willis Towers Watson hervor. Dafür wurden die Aussagen von über 2.000 deutschen Erwerbstätigen untersucht bezüglich ihrer Einstellungen zu den Themen finanzielles Wohlbefinden und Altersvorsorge. Ergebnis: Arbeitnehmer mit gutem Finanzwissen fühlen sich verstärkt auf dem richtigen Weg zu Financial Wellbeing. 42 Prozent der Befragten wünschen sich zudem eine digitale Hilfe, um ihre Ausgaben und Ersparnisse zu managen. Dies würde nach den eigenen Angaben die finanzielle Situation deutlich verbessern. Mehr als jeder Dritte schätzt darüber hinaus die Möglichkeit zu gehaltsbezogenen Spar- und Investmentmodellen. 29 Prozent möchten einen Finanzberater an ihrer Seite wissen. Die Arbeitnehmer fühlen sich folglich oft allein gelassen mit den eigenen Finanzen. Das zeigt auch der starke Wunsch der Studienteilnehmer nach mehr Unterstützung vom Arbeitgeber.

Betriebsrentner sparen mehr fürs Alter

Drei von vier Berufstätigen wollen von ihrem Chef aktiv bei der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) unterstützt werden. Diese Mitarbeiter sind durchschnittlich auch eher bereit, zusätzlich für den Ruhestand zu sparen. So legen 85 Prozent der Arbeitnehmer mit einer bAV jährlich auch einen Teil des Einkommens für eine private Altersvorsorge zurück. Unter den Erwerbstätigen ohne bAV sind es hingegen nur 61 Prozent. Hinzu kommt, dass eine Betriebsrente die Bindung zum Unternehmen stärkt. Knapp die Hälfte der Studienteilnehmer bewertet die betriebliche Altersvorsorge als wichtigen Grund, den Arbeitgeber nicht zu wechseln. 70 Prozent mit einer Betriebsrente sind nach eigenen Angaben sogar stolz darauf, für ihren Arbeitgeber tätig zu sein. Den Benefit einer bAV bevorzugen die Befragten dabei sogar gegenüber einer Gehaltserhöhung.

Geldsorgen machen krank

Ein weiteres Ergebnis der Studie lautet: Wer finanzielle Not leidet, weist eine schlechtere Motivation und Produktivität im Job auf. 36 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland bilden keine Rücklagen und brauchen ihr Gehalt immer innerhalb eines Monats auf. In dieser Gruppe gibt mehr als jeder Fünfte an, dass sich Geldsorgen auf die berufliche Leistung auswirken. Fast jeder Vierte litt zudem in den letzten zwei Jahren unter Stress, Angstzuständen oder Depression.

Die Corona-Krise verschärft das Problem zusätzlich, da durch Kurzarbeit oder Erwerbslosigkeit nicht selten weniger Geld in die Haushaltskasse fließt. Doch plötzliche Ausgaben wie die Autoreparatur oder eine kaputte Waschmaschine fallen ohne den entsprechenden Notgroschen schwer und stürzen die Betroffenen nicht selten in ein finanzielles Loch. Wer also doch monatlich einen kleinen Betrag vom Gehalt entbehren kann, sollte dies unbedingt tun. Experten empfehlen eine Geldreserve von mindestens drei monatlichen Nettoeinkommen anzusparen. Auch der Verlust des Arbeitsplatzes könnte so zumindest für kurze Zeit abgefedert werden.