Vorsicht gute Nachrichten: Die Bundesrepublik weist die zweitniedrigste Erwerbslosenquote in Europa auf. Nur Tschechien schneidet in puncto Arbeitslosigkeit noch besser ab.
Wie viele Menschen sind weltweit ohne Arbeit und gelten somit als erwerbslos? Zahlen hierfür liefert aktuell das Statistische Bundesamt. Die Daten beziehen sich auf das Erwerbsstatuskonzept der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und weichen daher mitunter von den Werten der Bundesagentur für Arbeit ab.
Deutschland europaweit auf Platz 2
Deutschland hat im EU-Vergleich besonders wenig Arbeitslose. Nur 3,1 Prozent gelten nach der Analyse der ILO als erwerbslos. Das ist der tiefste Stand seit der Wiedervereinigung. Damit macht uns lediglich Tschechien mit 2,1 Prozent den ersten Platz im EU-Ranking streitig. Den Höchststand erreichte die Bundesrepublik 2005 mit einem erstmals zweistelligen Wert: 10,3 Prozent. Seitdem aber sank die Zahl um mehr als zwei Drittel auf nunmehr knapp 1,4 Millionen Personen. Profitiert haben von dieser Entwicklung dabei Menschen aller Qualifikationsniveaus. Dennoch ist es immer noch so, dass höher Gebildete seltener arbeitslos sind. Dieser Zusammenhang gilt für Männer im Übrigen stärker als für Frauen. So lag 2018 die Arbeitslosenquote von Männern mit Haupt- oder Realschulabschluss bei immerhin 10,2 Prozent. Gleichzeitig sind jedoch nur 1,8 Prozent der männlichen Hochqualifizierten in Deutschland ohne Job. Bei Frauen ist der Abstand mit 7,1 und 1,9 Prozent hingegen kleiner.
Beschäftigungsboom in Deutschland geht weiter
Die Zukunft der Arbeitslosenquote sieht auch weiterhin günstig aus. Das zeigt das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit. Dieser Indikator gibt einen Ausblick auf die künftigen Veränderungen am Arbeitsmarkt. Der Wert liegt aktuell im Januar bei 101,9 Punkten, was auf eine gute Entwicklung hindeutet. Auch wenn es in einzelnen Branchen wie der Exportindustrie höchstwahrscheinlich zu Entlassungen kommt, ist eine Krise weiterhin nicht in Sicht. Nach IAB-Bereichsleiter Enzo Weber deutet sogar alles darauf hin, „dass das Jahr 2020 auf den Beschäftigungsrekord des Vorjahres noch einmal etwas drauflegt“.