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Beschäftigungsquote älterer Menschen nimmt zu 

Steigende Lebenserwartung, veränderte Umstände im Leben und in der Arbeitswelt führen dazu, dass ältere Menschen länger im Berufsleben bleiben. Die Beschäftigungsquote in diesen Altersgruppen steigt weiter an.

2021 waren 64 Prozent der 60- bis 64-Jährigen berufstätig oder auf Jobsuche – fast dreimal so viele wie 20 Jahre zuvor. Das berichtet der Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft (iwd).

Dieser Trend lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen und bringt Vorteile für Beschäftigte, Rentenkassen und Unternehmen. Im Vergleich mit anderen EU-Staaten zeigt sich, dass Deutschland bei der Beschäftigungsquote älterer Menschen über dem EU-Durchschnitt liegt. Dieser betrug im Jahr 2021 laut Statistischen Bundesamt für die Erwerbstätigenquote der 55- bis 64-Jährigen 60 Prozent. Noch krasser tritt die Differenz allerdings gegenüber unserem direkten Nachbarn Frankreich zutage. 

In Frankreich beträgt die Beschäftigungsquote in der Altersgruppe der 60- bis 64-Jährigen gerade einmal 34 Prozent (2021). Dies deutet auf einen generell geringeren Anteil älterer Arbeitnehmer in der französischen Erwerbsbevölkerung hin. Dennoch wird bei unserem Nachbarn heftig gegen ein neues Rentengesetz und eine um zwei Jahre längere Lebensarbeitszeit protestiert. Das zeigt, dass die Debatte um die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer und eine Rentenreform dort viel kontroverser geführt wird. Doch welche demografischen, ökonomischen oder sozialpolitischen Alternativen bieten sich sonst? Bei der Debatte darüber ist auf Seiten der Protestierenden allerdings deutlich weniger Vehemenz erkennbar.

Alle Beteiligten profitieren

Wenn ältere Menschen länger im Beruf bleiben, verbessern sie ihre finanzielle Situation und entlasten die Rentenkassen. Zugleich erhalten sie ihre Mobilität und die sozialen Bindungen. Für viele ältere Menschen sind der berufliche Alltag und die damit einhergehende Wertschätzung zudem ein Stück Lebensqualität. Auch Arbeitgeber profitieren, wenn ihre erfahrensten Arbeitskräfte länger bleiben. Deren Expertise und die Weitergabe von Wissen leisten einen wichtigen Beitrag zur Arbeitswelt und mildern den Fachkräftemangel ab. Es ist jedoch essenziell, dass Arbeitgeber die besonderen Bedürfnisse dieser Altersgruppe berücksichtigen, um sie bestmöglich zu unterstützen. 

Hochqualifizierte bleiben länger im Job

Der Arbeitsmarkt für ältere Menschen entwickelt sich entsprechend positiv. 2019 fanden beispielsweise 97 Prozent der 60- bis 65-Jährigen in Deutschland, die noch arbeiten wollten, eine Stelle. Allerdings haben es ältere Arbeitslose schwerer als jüngere Jobsucher, einen Arbeitsplatz zu bekommen. Eine lange Karriere ist davon abhängig, dass Berufstätige körperlich und mental noch in der Lage sind zu arbeiten. Durch die fortschreitende medizinische Entwicklung ist dies heute eher gegeben als vor 20 Jahren. Zudem erfordern zahlreiche Berufe einen geringeren Grad an körperlich anstrengender Arbeit. Dies gilt insbesondere für Akademiker. Daher entscheiden sich viele Hochqualifizierte gegen eine Frührente und für eine längere Erwerbstätigkeit. Im Jahr 2021 waren drei Viertel der 60- bis 64-Jährigen mit Studienabschluss noch berufstätig, während es bei den Geringqualifizierten nicht einmal die Hälfte war.