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Beschäftigtenrekord auf robustem Arbeitsmarkt

Ein Aufwind insbesondere im Dienstleistungssektor hat Deutschland trotz anspruchsvoller Rahmenbedingungen einen historischen Beschäftigtenrekord beschert.

Das Jahr 2023 setzte in Deutschland einen neuen Maßstab in der Geschichte des Arbeitsmarktes. Mit einem beeindruckenden Beschäftigtenrekord von 45,9 Millionen Erwerbstätigen wurde der höchste Jahresdurchschnitt seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990 verzeichnet. Zugleich demonstriert der deutsche Arbeitsmarkt auf diese Weise eine bemerkenswerte Resilienz und Flexibilität.

Im Detail offenbaren die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen eine eindrucksvolle Entwicklung. 45,9 Millionen Erwerbstätige im Jahresdurchschnitt – das entspricht einem Anstieg von 333.000 Personen oder 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bemerkenswert dabei: dieser Wert übertraf sogar den vorherigen Rekord aus dem Jahr 2019. Damals waren 45,3 Millionen Menschen beschäftigt. Der neuerliche Anstieg folgte auf einen temporären Rückschlag im Jahr 2020. Die Corona-Krise führte zu einem Rückgang von 361.000 Personen oder 0,8 Prozent. Nach der Pandemie erholte sich der Arbeitsmarkt jedoch rasch mit einem Zuwachs von 69.000 Personen im Jahr 2021 und einer noch deutlicheren Steigerung um 612.000 Personen oder 1,4 Prozent im Jahr 2022.

Treiber des Wachstums: Dienstleistungssektor

Eine differenzierte Betrachtung zeigt dabei die Rolle des Dienstleistungssektors. In diesem Bereich kamen 90 Prozent der zusätzlichen Beschäftigten unter. Das entspricht einem Anstieg von 295.000 Personen oder 0,9 Prozent auf rund 34,6 Millionen Erwerbstätige. Innerhalb dieses Sektors stachen die öffentlichen Dienstleister, Erziehung und Gesundheit mit einem Zuwachs von 116.000 Erwerbstätigen heraus. 

Der Handels-, Verkehrs- und Gastgewerbesektor meldete eine Zunahme von 87.000 Erwerbstätigen. Trotz einem Plus von 0,9 Prozent liegen die Beschäftigungszahlen allerdings noch immer um 64.000 Personen unter dem Niveau von 2019. Auch hier und insbesondere im Gastgewerbe wirkte sich die Pandemie aus. Der Bereich der Unternehmensdienstleister verzeichnete ein Wachstum um 47.000 Personen oder 0,8 Prozent. Das Segment Information und Kommunikation hatte mit 39.000 neuen Beschäftigten (+ 2,6 Prozent) einen überdurchschnittlichen Anstieg.

Gedämpfte Entwicklung im produzierenden Gewerbe

Im Vergleich dazu zeigte das produzierende Gewerbe (ohne Bau) nur einen leichten Anstieg um 25.000 Personen oder 0,3 Prozent auf etwa 8,1 Millionen Beschäftigte. Das Baugewerbe meldete einen Zuwachs von 15.000 Erwerbstätigen oder 0,6 Prozent auf 2,6 Millionen. Wobei die Beschäftigtenzahl seit 2009 kontinuierlich gestiegen ist und zuletzt 97.000 Personen oder 3,8 Prozent über dem Niveau von 2019 lag. Die Land- und Forstwirtschaft inklusive Fischerei hingegen musste einen Rückgang von 2.000 Personen (0,4 Prozent) auf 555.000 Beschäftigte hinnehmen. Hier setzt sich der negative Trend der vergangenen Jahre fort.

Der Anstieg der Arbeitnehmerzahlen um 363.000 Personen auf 42,1 Millionen (0,9 Prozent) steht im Kontrast zum Trend bei den Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen, deren Zahl um 30.000 Personen oder 0,8 Prozent auf 3,9 Millionen sank. Eine Entwicklung, die sich laut Statistischem Bundesamt nunmehr seit zwölf Jahren fortsetzt.

Zuwanderung und erhöhte Erwerbsbeteiligung

Ein signifikanter Faktor für den Anstieg der Beschäftigtenzahlen im Jahr 2023 war die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte, kombiniert mit einer gesteigerten Erwerbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung. Diese positiven Impulse konnten die dämpfenden Effekte des demografischen Wandels, der mittelfristig zu einem Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter führen wird, vorerst kompensieren.