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Deutschland ist Europameister bei der Sparquote

Sparquoten dienen als ein Maß an finanzieller Vorsorge der privaten Haushalte. Aktuelle EU-Zahlen zeigen dabei signifikante Unterschiede.

Die Diskussion über das Sparverhalten und die finanzielle Vorsorge erhält in der Europäischen Union eine neue Dynamik. Dabei schneidet Deutschland bei der Sparquote überdurchschnittlich gut ab, wie ein Bericht des Instituts der deutschen Wirtschaft (iwd) zeigt.

So sparten die Deutschen 2022 einen beeindruckenden Anteil ihres verfügbaren Einkommens. Mit einer durchschnittlichen Sparquote von 19,9 Prozent sicherten sie sich den Spitzenplatz in Europa und legten damit eine herausragende Sparbereitschaft an den Tag. Diese Quote übertrifft nicht nur die Sparquoten anderer EU-Länder, sondern illustriert auch eine bemerkenswerte finanzielle Disziplin. Laut dem Statistischen Bundesamt belief sich die gesamte Sparsumme der privaten Haushalte in Deutschland im Jahr 2023 auf rund 268,2 Milliarden Euro.

Nicht weit hinter Deutschland liegt die Niederlande, deren Einwohner im Jahr 2022 eine Sparquote von 19,4 Prozent erreichten. Auch in Luxemburg, Frankreich, Tschechien und Schweden fallen die Sparquoten privater Haushalte im EU-Vergleich noch überdurchschnittlich hoch aus.

Polen und Griechenland scheren aus

Der europäische Durchschnitt liegt mit weniger als 13 Prozent deutlich niedriger. Diese Quote ist ein Rückgang im Vergleich zu 2021, als die Sparquote infolge der Corona-Pandemie und damit verbundener Einschränkungen im Konsumverhalten über 16 Prozent lag. Besonders auffällig ist die Situation in zwei EU-Staaten, in denen die Sparquote 2022 sogar negativ war. In Griechenland und Polen überstiegen die Konsumausgaben die verfügbaren Einkommen um vier Prozent bzw. knapp ein Prozent. Dies deutet darauf hin, dass Privatpersonen mehr Geld abhoben als sie eingezahlt haben, zum Beispiel weil sie Kredite aufgenommen haben, um Immobilienkäufe zu finanzieren. Letzteres wiederum kann perspektivisch ebenso ein wichtiges Element finanzieller Vorsorge darstellen. Insofern sind Sparquoten zwar wichtige Gradmesser, aber letztlich weitaus vielschichtiger zu betrachten. 

Die aktuellen Sparquoten in der EU zeigen, dass finanzielle Vorsorge über Grenzen hinweg wichtig ist, aber unterschiedlich praktiziert wird. Dass dabei die Deutschen im Jahr 2022 die Führung übernommen haben, kann traditionell durch „deutsche Sparsamkeit“ mitbegründet sein. Letztlich spiegeln die signifikanten Unterschiede zwischen europäischen Ländern diverse wirtschaftliche Bedingungen und individuelle Konsumgewohnheiten wider.