Website-Icon DIA Altersvorsorge

Riester-Rente: Bestand sinkt, Nachfrage schwächelt

Riester-Rente

Das erste Quartal 2018 brachte insgesamt einen Schwund im Nettobestand der Riester-Verträge. Nur bei zwei Produktvarianten gab es ein wenig  Zuwachs.

Die einen möchten sie abschaffen, die anderen reformieren. Die Riester-Rente steht seit ihrer Einführung im Jahr 2001 permanent in der Diskussion und die meiste Zeit in der Kritik. Das lässt potentielle Adressaten der Riester-Rente nicht unberührt, sondern eher zögern.

Dies machen auch die unlängst veröffentlichten Zahlen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) zu den Riester-Verträgen bis Ende März deutlich. Sie zeigen einen um rund 9.000 auf nur noch gut 16,584 Millionen Verträge gesunkenen Bestand. Damit setzt sich der Trend einer schwächelnden Nachfrage aus den Vorjahren fort. Nicht erfasst wurden in dieser Statistik ruhende Verträge. Statt konkreter Zahlen wird deren Anteil am Bestand unverändert auf „gut ein Fünftel“ geschätzt.

Riester-Versicherungen mit größtem Rückgang

Bei einer detaillierteren Bestandsaufnahme lässt sich erkennen, dass sich die geringere Nachfrage vor allem bei den Angeboten von Banken und Versicherungen abzeichnet. Gegenüber dem Jahresende ist bei Riester-Versicherungen mit minus 24.000 Verträgen im Bestand der größte Schwund zu verzeichnen. Doch auch bei den Bankkunden schwächelt offenbar das Vertrauen. Innerhalb eines Quartals verringerte sich hier der Bestand um 11.000 Verträge. Geringen Zuwachs gab es hingegen beim Wohn-Riester (plus 7.000). Hier dürfte sich die zunehmend angespannte Lage am Wohnungsmarkt, der Wunsch nach einem eigenen Heim und dessen Finanzierbarkeit ausgewirkt haben. Am positivsten war die Entwicklung bei Riester-Fondsparplänen mit einem Plus von 19.000 Verträgen innerhalb von drei Monaten. Möglicherweise konnte hier der in den letzten Jahren ohne große Unterbrechungen anhaltende Börsenaufschwung den ein oder anderen Sparer beflügelt haben.

Marktanteile verschieben sich weiter

Erfahrungsgemäß gehört der Jahresanfang nicht zu den absatzstärksten Zeiten für Abschlüsse zur Altersversorgung. Dennoch konnten nachfragestarke Produkte bis dato einen negativen Gesamtsaldo über alle Produktangebote verhindern. Das ist nun nicht mehr der Fall. Innerhalb des Produktspektrums verschoben sich zudem die Marktanteile weiter. Einerseits kommt der Wohn-Riester nun auf 10,7 Prozent. Riester-Fondssparpläne legen gegenüber dem Jahresende 2017 marginal auf 19,6 Prozent zu. Andererseits reduziert sich der Anteil an Riester-Banksparplänen auf 4,3 Prozent. Der Marktanteil der Riester-Versicherungen beträgt nur noch 65,4 Prozent, vor etwas mehr als einer Dekade (2015) waren es noch über 80 Prozent. Unabhängig von einzelnen Bewegungen im Riester-Markt werden die Zahlen eines forcieren: den Ruf nach weiterer Vereinfachung und Verbesserung der Riester-Vorsorge.