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Riester-Geschäft: 2. Quartal 2016

Der Riester-Bestand stagniert weiterhin – das zeigen aktuelle Zahlen des BMAS.

Die anhaltende Diskussion über Pro und Contra zur Riester-Rente zeigt Auswirkungen auf das Riester-Geschäft. Das verdeutlichen aktuelle Zahlen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) zum Riester-Bestand 2. Quartal 2016. Aber auch eine allgemein zurückhaltende Vorsorgebereitschaft sowie die  Niedrigzinsphase hinterlassen Spuren in diesem Bereich der privaten Altersvorsorge. Neben deutlichen Verlusten in der Versicherungssparte und leichtem Minus bei Banksparplänen schafften immerhin Fondssparpläne ein Plus. Die deutlichsten Zuwächse verzeichnete der Wohn-Riester.

Riester-Geschäft: In der Summe beachtlich, in der Tendenz bemerkenswert

Der Bestand an Riester-Verträgen hat nach wie vor ein hohes Niveau. Dennoch gab es wie bereits im 1. Quartal des Jahres keinen Aufschwung im Bestand. Insgesamt stehen nach dem 2. Quartal 2016 – unter Herausrechnung von Kündigungen und Vertragsabgängen – 16,492 Millionen Riester-Verträge über alle Varianten hinweg in den Büchern der Riester-Anbieter. Somit ergab sich lediglich ein leichtes Netto-Plus von ca. 10.000 Riester-Verträgen gegenüber Ende 2015.



Wohn-Riester belebt den Absatz

Mit rund 64.000 Neuverträgen innerhalb eines Halbjahres sorgte zwar der Wohn-Riester für einen entscheidenden Zuwachs im Riester-Markt, dennoch konnte dieser Absatz das insgesamt schwache Riester-Geschäft in 2016 nicht wirklich voranbringen. Gerade die Assekuranz (minus 53.000 Verträge gegenüber Ende 2015) musste im ersten Halbjahr 2016 deutliche Verluste im Bestand verzeichnen. Auch bei Banken gab es im Vergleichszeitraum eine negative Entwicklung im Bestand zu bilanzieren (minus 14.000 Verträge), während die Fondsgesellschaften hingegen ein Absatzplus in gleicher Größenordnung (14.000 Riester-Nettoneuzugänge) erzielten.

Wie wird es 2016 mit dem Riester-Geschäft weitergehen?

Es lässt sich zwar nicht belegen, wie und ob die anhaltende Abneigung gegen langfristige Sparverträge oder die Unsicherheit wegen der niedrigen Renditen auf den bisherigen Absatz 2016 wirkten. Dennoch lässt sich mutmaßen, dass die fachliche wie politische Diskussion rund um die Riester-Rente potentielle Sparer eher abschreckt. Zumal diese Kontroverse im Vorwahlkampf-Jahr vermutlich eher an Schärfe zunehmen könnte. Deswegen bleiben wohl die meisten Riester-Lösungen von einstigen Zuwächsen der vergangenen Zeiten in diesem Jahr weit entfernt – bis eben auf den Wohn-Riester. Dennoch könnte das traditionell absatzstärkere Assekuranz-Jahresendgeschäft den Versicherungen im 2. Halbjahr 2016 noch (etwas) positivere Zahlen bescheren.