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Riester-Bestand erneut gesunken

Wie das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) mitteilte, ist der Riester-Bestand zum 2. Quartal 2021 weiter geschrumpft. Gründe dafür wurden allerdings nicht genannt. Doch die Zukunft der Riester-Produkte bleibt ungewiss.

Das BMAS hat für den Bestand der Riester-Renten eine ziemlich ernüchternde Bilanz gezogen und somit den Abwärtstrend für diese Form der Altersvorsorge bestätigt.

Den Wohn-Riester ausgenommen mussten alle anderen Produktvarianten erneut Verluste im Bestand verzeichnen. So sank die Zahl der Riester-Verträge über alle Sparten im zweiten Quartal des Jahres hinweg netto um 31.000 Verträge. Der Riester-Bestand umfasst mit Stand 28. September 2021 noch 16,28 Millionen Verträge. Davon wird nach BMAS-Schätzungen “gut ein Fünftel“ nicht mehr aktiv bespart.

Ein anhaltend zumindest regional kritischer Wohnungsmarkt und die – mutmaßlich auch durch die Corona-Pandemie – verstärkte Nachfrage nach eigenen vier Wänden dürften mit dafür gesorgt haben, dass staatlich geförderte Produkte für den Immobilienerwerb noch interessant geblieben sind. Allerdings fiel die Zunahme beim Wohn-Riester mit 3.000 neuen Verträgen eher marginal aus. Die Zahl der Wohn-Riester-Verträge erhöhte sich damit auf nunmehr ca. 1,78 Millionen. Die Wohn-Riester-Variante wird erst seit 2008 angeboten.

Größte Rückgänge bei der Versicherungsvariante

Wie die Zahlen vom BMAS zeigen, mussten die Riester-Versicherungen nominal die heftigste Schrumpfung hinnehmen. Im 2. Quartal ging deren Vertragsvolumen um 20.000 auf 10,64 Millionen zurück. Etwas weniger deutlich war der Rückgang bei Investmentfonds-Sparplänen mit  8.000 auf 3,28 Millionen Verträge. Bei Banksparplänen reduzierte sich der Bestand um 6.000 auf nunmehr 578.000 Verträge. In der Summe der ersten beiden Quartale waren jedoch alle vier Riester-Varianten deutlich im Minus. So ging der gesamte Riester-Bestand gegenüber Ende 2020 um rund 88.000 Verträge zurück: bei Versicherungen um 47.000, bei Banksparplänen und Wohn-Riester jeweils um 14.000 und bei Fondssparplänen um 13.000. Zur staatlichen Riester-Förderung hat das Bundesministerium der Finanzen eine Übersicht über das Fördervolumen zum Auswertungsstichtag 15. Mai 2020 veröffentlicht.

Unklare Perspektiven für Riester-Produkte

Unabhängig davon, wie sich die neue Bundesregierung zusammensetzen wird, für die kommende Legislaturperiode stehen in rentenpolitischer Hinsicht große Herausforderungen an. Demografischer Wandel, die Kosten der Pandemie und nicht zuletzt das anhaltende Niedrigzinsniveau sind nur drei Aspekte, die dabei mit auf der Agenda stehen dürften. Ob und wie sich dann die von Verbraucherschützern und aus verschiedenen politischen Lagern heraus immer wieder kritisierten Riester-Produkte schlagen werden, bleibt ungewiss. Zumal auch bei den Anbietern die Perspektiven unsicher sind.